Mönchengladbach Richter Ludwig Leibold geht in Rente

Mönchengladbach · Nach 32 Dienstjahren wird der Vorsitzende der 1. Zivilkammer des Mönchengladbacher Landgerichts Ludwig Leibold zum 1. Mai Pensionär. Das hat der Krefelder bereits in einer lockeren Abschiedsparty gefeiert. Dass der 62-Jährige allseits beliebt ist, war unübersehbar.

 Ludwig Leibold, hier mit Ehefrau, nahm Abschied von Wegbegleitern.

Ludwig Leibold, hier mit Ehefrau, nahm Abschied von Wegbegleitern.

Foto: Gericht

Auf dem Weg zum Gerichtssaal 210 war schon von weitem das fröhliche Stimmengewirr zu hören. Und alle waren gekommen: Kollegen aus dem Kreis der Richter, Anwälte, Notare und aus der Verwaltung. Auch die früheren Landgerichtspräsidenten Gräber und Scheiff — Letzterer hat Mönchengladbach erst kürzlich verlassen und die Präsidenten-Rolle am Landgericht Düsseldorf übernommen — fühlten sich im Kreis der gut gelaunten Gäste sichtlich wohl.

"Ich war total überrascht, dass so viele gekommen sind. Das ist ein schöner Schlusspunkt", erklärte der Jurist. Begonnen hatte die Richter-Laufbahn von Ludwig Leibold nach einem Jurastudium in Bonn als Beisitzender Richter der 10. Zivilkammer. Nach weiteren Stationen als Zivilrichter in Gladbach und Rheydt hatte der Jurist sowohl am Amtsgericht Viersen als auch an der 10. Kleinen Strafkammer des Mönchengladbacher Landgerichts Strafsachen zu entscheiden. Bald danach wurde er Vorsitzender der 1. Zivilkammer am Landgericht. Damit erfüllte sich für Ludwig Leibold ein Traum: "Das war eine Zivilkammer, die über all das entschied, was man versichern kann. Diese Fälle sind juristisch viel interessanter als Strafsachen", ist sich der begeisterte Zivilrichter auch heute noch sicher.

Folgen einer Behinderung, die der Jurist 1999 bei einem Motorrad-Unfall in Schottland erlitt, sind für den relativ früheren Beginn des Ruhestands des Richters verantwortlich. Damals musste er mehr als 20 Operationen über sich ergehen lassen, ehe er nach einem Jahr erst im Rollstuhl und später am Stock seinen Platz am Richtertisch wieder einnehmen konnte. Doch das ist Vergangenheit. Der handwerklich begabte Leibold ist fest entschlossen, seinen Ruhestand mit Frau und Tochter zu genießen und mit vielen Hobbys auszufüllen. Jetzt hat er erst einmal seinen Pkw neu lackiert.

(RP)
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