Mönchengladbach Rheydter streiten über Parkplätze

Mönchengladbach · Unterschiedliche Interessen bei Versammlung. Alufant im Hugo-Junkers-Park?

So gegensätzlich können die Meinungen sein: Da fordern Einzelhändler der Bahnhofstraße, die vorhandenen Parkplätze in Gänze unbedingt beizubehalten. Ansonsten drohe ihnen ein Existenzkampf mit ungewissem Ausgang. Dann wiederum sagt eine Hausbesitzerin, die selbst Räume an Geschäftsleute vermietet, dass die bestehenden Schrägparkplätze eine Zumutung für Fußgänger seien — weil die Autos bis einen Meter vor den Häusern parkten, bleibe da kaum noch Platz. Dies sei ein unhaltbarer Zustand.

Die unterschiedlichen Interessen von Einzelhändlern, Hausbesitzern, Mietern und Verkehrsteilnehmern auf einen Nenner zu bringen: Diese schwere Aufgabe haben jetzt die städtischen Planer. Ihr Versuch, bei einer Bürgerversammlung am Donnerstagabend im Rheydter Rathaus die teilweise divergierenden Forderungen auszuloten, kann durchaus als gelungen bezeichnet werden. Rund 100 Bürger äußerten ihre Wünsche und machten deutlich, dass sie — mit Einschränkungen — der Planung durchaus Positives abgewinnen können. Es liegt jetzt an den bei der Bürgerversammlung zahlreich vertretenen Rheydter Politikern, mit den Planern einen Kompromiss aus unterschiedlichen Einzelinteressen zu suchen.

Fakt ist: Die städtischen Planer liegen so falsch nicht, wenn sie das Sammelsurium an unterschiedlichen Gestaltungselementen auf der Bahnhofstraße und der Langensgasse beklagen. Auch die Bürger ärgern sich darüber: Laternen stehen mitten auf dem Bürgersteig, Baumscheiben verengen den Durchgang, Baumwurzeln haben die Bürgersteigplatten angehoben. Und überall pollert es. Mehr Freiraum zu geben und eine bessere Aufenthaltsqualität zu gewährleisten sind die Ziele der Planer. Der Nachteil ist der enge Platz, der zur Verfügung steht. Er kann nach Meinung der Experten nur ausgeweitet werden, wenn Parkplätze wegfallen. Wobei die Planer vorrechnen, dass es durch eine neue Anordnung sogar ganzjährig insgesamt einen Parkplatz mehr gibt. Denn durch Außengastronomie würden in den Sommermonaten mehrere Stellplätze belegt.

Beim neuen Standort für den Alufanten — das Kunstwerk "Figuration" von Gerhard Wind — liegen Bürger- und Verwaltungsinteressen auseinander. Die städtischen Planer hatten für sich die Standorte Harmonieplatz (zu eng) und Lankes-Gelände (zu teuer) bereits gestrichen und wollen den Alufanten am liebsten auf den Tellmann-Platz stellen. Da sind die Bürger skeptisch. Sie empfehlen den Hugo-Junkers-Park.

(RP)
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