Mönchengladbach Reme-Gelände: Jetzt wird abgerissen

Mönchengladbach · Gut einen Monat nach dem Feuer auf dem alten Militärgelände zwischen Lürriper Straße und Fleener Weg sind die Bagger angerückt. Abgerissen werden eine leerstehende Fabrikhalle und fünf Nebengebäude. Nach mehreren Großbränden hatten Anwohner um ihre Sicherheit gebangt.

 Bis Ende des Jahres soll auf dem Reme-Gelände eine leerstehende Fabrikhalle abgerissen sein.

Bis Ende des Jahres soll auf dem Reme-Gelände eine leerstehende Fabrikhalle abgerissen sein.

Foto: Detlef Ilgner

Die Anwohner des Reme-Geländes sind erleichtert: Endlich tut sich etwas! Auf dem alten Militärgelände, auf dem es immer wieder Großbrände gab, sind die Bagger angerückt. Bis Ende des Jahres soll eine leerstehende Fabrikhalle einschließlich fünf benachbarter Nebengebäude abgerissen sein.

"Wir sind hochzufrieden, dass die Stadt nun auf unsere Sorgen reagiert hat", sagt Anwohner Klaus Hennecke. Und damit spricht er seinen Nachbarn aus der Seele. Die wollten nämlich gerade wieder einen Brief an die Stadt schreiben, um auf den gefährlichen Dauerbrenner aufmerksam zu machen.

Immer wieder Brandstiftung

Zuletzt war die Feuerwehr am 3. Oktober zu einem Großbrand auf dem Reme-Gelände ausgerückt. Als die Einsatzkräfte eintrafen, brannte eine 1200 Quadratmeter große Halle bereits in voller Ausdehnung. Später sollte sich herausstellen, dass wieder einmal Brandstifter am Werk gewesen waren.

Genau diese Halle, eine verlassene Produktionsstätte der Füllstofffabrik CFF-Rettenmeier, wird nun dem Erdboden gleichgemacht. 1991 hatte es dort eine verheerende Explosion gegeben, bei der vier Menschen starben und elf schwer verletzt wurden. Viele Anwohner erinnern sich noch an den gewaltigen Knall. Bei Anwohnerin Cäcilia Bank zerbarsten Scheiben.

Nur durch Glück seien bislang keine Anwohner verletzt worden, sagen die Nachbarn. Sie sind sich sicher: Würde bei einem weiteren Großbrand der Wind aus anderer Richtung wehen, wären auch ihre Häuser in Gefahr.

Doch nun lässt die Entwicklungsgesellschaft der Stadt (EWMG) als Verwalterin der Problem-Liegenschaft nicht nur die brandgefährlichen leeren Hallen abreißen. Sie will ebenfalls bis Ende des Jahres das immerhin sechs Hektar große Areal entrümpelt haben. Auf dem Gelände befinden sich weitere Hallen, die zum Teil als Zwischennutzung vermietet sind.

Immer wieder war es in der Vergangenheit dazu gekommen, dass Unbefugte sich Zutritt auf das Gelände verschafft haben. Tagsüber montierten Schrottsammler ungeniert Metallteile ab, nachts trieben sich dunkle Gestalten herum.

Und immer wieder wurde dort wilder Müll abgelagert. "Mit Blick auf die Sicherheit vor allem der Anwohner will die EWMG mit der Entrümpelung auch die Brandgefahr verringern", teilte Stadtsprecher Wolfgang Speen gestern mit. Der Abriss des Gebäudekomplexes und die Entrümpelung des Areals sollen nach Angaben der EWMG 120 000 Euro kosten.

(RP)
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