Mönchengladbach Reis einpacken – Rocky Horror kommt

Mönchengladbach · Am Samstag hat Richard O' Briens Musical "The Rocky Horror Show" Premiere im Theater. Wer zu den glücklichen Kartenbesitzern gehört, kann Reis, Klopapier, Zeitungen, Papphütchen oder rosa Gummihandschuhe mitnehmen. Strapse hingegen sind nicht Pflicht, werden aber zu sehen sein.

 Turbulente Szenen gehören zur Inszenierung des Rock-Musicals The Rocky Horror Show, das ab Freitagabend auf dem Spielplan des Theaters steht. Die Premiere ist ausverkauft, für folgende Vorstellungen gibt es noch Karten.

Turbulente Szenen gehören zur Inszenierung des Rock-Musicals The Rocky Horror Show, das ab Freitagabend auf dem Spielplan des Theaters steht. Die Premiere ist ausverkauft, für folgende Vorstellungen gibt es noch Karten.

Foto: Stutte

Die Rocky Horror Show ist auch im Theater so kultig, dass unbedarfte Zuschauer sich wundern werden, was Teile des Publikums veranstalten, während auf der Bühne Dr. Frank N. Furter seine skurrilen Partygäste mit Drugs, Sex and Rock'n'Roll in ekstatische Stimmung treibt. In Krefeld jedenfalls waren die Eskapaden des Publikums derart ausschweifend, dass eine Vorstellung unterbrochen werden musste, um den Fans des Trash-Musicals sanft Benimm beizubringen.

Jetzt gibt's einen gedruckten Knigge für Theaterbesucher, auf dem steht, was man darf und was nicht: Zwischenrufe sind erwünscht, Reis oder mit Klopapier werfen auch, soweit das nicht die Gesundheit der Darsteller gefährdet. Man darf mit rosa Gummihandschuhen schnipsen, und Taschenlampen sind an manchen Stellen angesagt und vieles, vieles mehr.

Dürftige Handlung, tolle Party

Und weil es sich um eine schwüle Travestie-Show handelt, darf man sich nach Herzenslust verkleiden. Strapse sind nicht Pflicht, werden aber gern gesehen, bestätigt das Produktionsteam. "Die Handlung ist eher dürftig, aber die Party phänomenal", sagt Regisseur Frank Matthus, der selbst an die hundert Mal als Transvestit Frank N. Furter auf der Bühne stand. In Gladbach hat die Rolle Adrian Linke, der die Pop-Kultur der 70er, aus der auch der Kult-Film stammt, in Pumps und Strapsen bestens verkörpern soll, wie man hört. Bühne und Ausstattung lehnen sich — schon wegen der strikten Vorgaben von Seiten des Verlages — an die Kinofassung an. "Wir machen das wiedererkennbar, vermeiden die Kopie", beschreibt Ausstatterin Johanna Maria Burkhart den künstlerischen Spagat.

Sie hat die Fülle der Zitate, aus der die Vorlage ihren entwaffnenden Witz schöpft, zeitlich weiter gedreht. So wird, wer will, Versatzstücke aus Star Wars, Raumpatrouille und anderen Fiction-Streifen auf der Bühne finden. Denn die Rocky Horror Show ist Science-Fiction, schließlich erschafft der Außerirdische Frank N. Furter in Frankenstein-Manier einen Gespielen, jenen Rocky. Dass die beiden naiven Teenager Janet und Frank gerade in die Auswickel-Party im Gruselschloss geraten, bringt die Geschichte mit allerlei Gags und unsterblichen Songs in Gang. "Als ich den Auftrag für die Bühnenmusik bekam, habe ich meine alte Platte aufgelegt. Sofort war alles wieder da, wie eingebrannt", beschreibt Bandleader Willi Haselbeck seinen persönlichen Zugang zur Musik, der von über 20 Kinobesuchen in den 70ern geprägt ist. Er sitzt mit Kollegen mitten auf der Bühne. Und spielt zum Tanz auf, zu dem ebenfalls Mitmachen angesagt ist. Der "Time Warp" wird mit dem Publikum einstudiert,

(RP)
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