Mönchengladbach Regiobahn S 28 wird ein Teil in einem Schienennetz-Konzept

Mönchengladbach · Mehrere Verkehrsprojekte werden gebündelt. Die Fortführung der S 8 nach Wickrath gehört auch dazu - mit einer Haltestelle an der Hochschule.

Mönchengladbach will mit den Nachbarkommunen stärker zusammenarbeiten - auch was eine Verlängerung der Regiobahn S 28 von Kaarster See über Gladbacher Stadtgebiet bis nach Viersen angeht. Aber dieses Projekt wird nicht alleine betrachtet, sondern in einen Kontext mit anderen Schienennetz-Vorhaben gestellt. Dazu zählt das RoCK-Projekt, die Verbindung zwischen Flughafen Düsseldorf nach Eindhoven mit einem Zwischenhalt in Gladbach. Und auch die langjährige Forderung nach einer Fortführung der S 8 vom Mönchengladbacher Hauptbahnhof über Rheydt, Odenkirchen bis nach Wickrath taucht wieder auf. Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners (CDU) erhält den Auftrag, genau diese Punkte mit den Nachbarkommunen zu verhandeln. Das beschloss gestern der Planungs- und Bauausschuss.

Damit legen die Mehrheitsparteien die Verlängerung der Regiobahn S 28 als einzelnes Projekt vorerst auf Eis. "Wir wollen alle Rahmenbedingungen kennen. Dabei muss die Region eine einheitliche Linie und Prioritäten festlegen", erklären die Fraktionsvorsitzenden Hans Peter Schlegelmilch (CDU) und Felix Heinrichs (SPD). Sie weisen Mönchengladbach aus gutem Grund dabei eine Schlüsselrolle zu: "Mönchengladbach ist zwar als Großstadt ein Magnet in der Region. Die Anbindung an das regionale und überregionale Schienennetz ist dagegen nach wie vor unterdurchschnittlich", urteilen Schlegelmilch und Heinrichs.

Mit einer Absichtserklärung sich nur für eine Fortführung der Regiobahn S 28 vom Kaarster See nach Viersen einzusetzen, sei zu kurzfristig gedacht, erklärt Heinrichs: "Das hieße ja, dass wir alles andere links liegenlassen." Schlegelmilch fügt hinzu: "Dem vorliegenden Letter of Intent können wir in der Form nicht zustimmen, da für Mönchengladbach wichtige Details nicht berücksichtigt sind."

In das Gesamtkonzept, das mit allen Nachbarkommunen - also auch mit der Landeshauptstadt Düsseldorf und mit dem Rhein-Kreis-Neuss - sowie mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) verhandelt werden soll, ist die S 28 nur ein Element. Außer der RoCK-Verbindung und der S 8-Verlängerung bis Wickrath mit einem zusätzlichen Haltepunkt in der Nähe der Hochschule Niederrhein wollen CDU und SPD weitere Schienennetz-Projekte forcieren: So wollen sie prüfen lassen, ob eine Anbindung an den Rhein-Ruhr-Express RRX möglich ist. Außerdem fordern sie, dass es eine schnellere Verbindung zwischen Köln und Mönchengladbach geben soll, wenn die Linie RE 8 neu ausgeschrieben wird.

(RP)
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