Mönchengladbach Real investiert eine Million in Markt an der Reyerhütte

Mönchengladbach · Breitere Gänge, niedrigere Regale, ein großzügiger Grundriss – Real verabschiedet sich von Wühltischen sowie mit Sonderangeboten zugestellten Flächen - auch an der Reyerhütte in Mönchengladbach.

 Im Real-Markt an der Reyerhütte in Mönchengladbach inspiziert diese junge Kundin das Warenangebot.

Im Real-Markt an der Reyerhütte in Mönchengladbach inspiziert diese junge Kundin das Warenangebot.

Foto: Isabella Raupold

Breitere Gänge, niedrigere Regale, ein großzügiger Grundriss — Real verabschiedet sich von Wühltischen sowie mit Sonderangeboten zugestellten Flächen - auch an der Reyerhütte in Mönchengladbach.

Deutschlandweit wurden in den vergangenen Monaten insgesamt 30 der 310 SB-Märkte umgebaut und modernisiert — einer davon ist der Real-Markt an der Reyerhütte. Die Einzelhandels-Experten haben allein für den sukzessiven Umbau des Marktes in Mönchengladbach rund eine Million Euro investiert — Anfang März hatte das Unternehmen parallel verkündet, dass elf Filialen im gesamten Bundesgebiet geschlossen werden müssen.

Das neue Konzept, das im Real-Markt an der Reyerhütte umgesetzt wurde, fußt auf den Erfahrungen aus dem Kronenberg-Center in Essen. Dort waren die breiteren Gänge und die insgesamt aufgeräumtere Struktur des Supermarktes getestet worden. Nach Bekanntwerden der Schließungen (unter anderem ist ein Markt in Nettetal betroffen) im März will sich Real mithilfe der Umbauten jetzt fit für die Zukunft machen. Die Optimierung ist für Real ein weiterer Schritt vom SB-Markt zum sogenannten Hypermarkt, in dem alle Produkte des täglichen Lebens angeboten werden — neben Lebensmitteln ist dort von Textilien bis zum Werkzeug fast alles zu finden.

"Durch die lockere Optik können sich die Kunden mehr in den Abteilungen bewegen", erklärt Markus Jablonski, Leiter der Real-Unternehmenskommunikation, das neue Konzept. Der Kunde läuft im Markt durch großzügige Gänge, entlang der unterschiedlichen Abteilungen. Immer wird der Eindruck eines Geschäfts im Geschäft erweckt — im Fachjargon heißt das "Shop-in-Shop-Zone" — die Textilabteilung wirkt so wie eine eigene Boutique, Zahnpasta und Co. sind in einem eindeutig abgetrennten "Drogerie-Bereich" zu finden und die Obst- und Gemüseabteilung lockt mit einer Markt-Optik. "Hier sind uns regionale Produkte besonder wichtig", erklärt Jablonski. "Außerdem setzen wir auf Beratung — die Ansprechpartner, alles ausgebildete Fachkräfte, sind in jeder Abteilung klar erkennbar."

Thema Wirtschaft: Das sagen die Parteien
Infos

Thema Wirtschaft: Das sagen die Parteien

Infos
Foto: Detlef Ilgner

Die Umbauten fanden bei laufendem Betrieb statt. Nicht immer kam das gut bei den Kunden an. "Die größten Kritiker sind jetzt aber total begeistert", berichtet Geschäftsleiter Süleyman Gümüs. "Das neue Konzept kommt gut bei den Kunden an." Dass die veränderte Aufteilung von den Besuchern des SB-Marktes angenommen wurde, zeigen auch die Verkaufszahlen des vergangenen Monats. "Die Home-Abteilung verzeichnete im April 40 Prozent mehr Umsatz, im Obst- und Gemüsebereich waren es 15 Prozent zusätzlich", so Kommunikationsleiter Markus Jablonski. Dem gegenüber steht ein Einbruch der Zahlen um etwas mehr als fünf Prozent in allen 30 Filialen, die umgestaltet wurden. Nach dem geglückten Umbau könnten nun laut Jablonski bald weitere Filialen folgen. "Es ist gut vorstellbar, dass wir in den nächsten Monaten noch einmal 15 bis 20 Märkte umstellen."

(anch)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort