Mönchengladbach Raub-Opfer erhält Schmerzensgeld

Mönchengladbach · Schwere räuberische Erpressung, schwerer Raub, Körperverletzung und Freiheitsentziehung sind die Vorwürfe, auf die das Pärchen am Freitag vor Gericht reagieren musste. Sowohl der 34-jährige Mönchengladbacher als auch dessen 20 Jahre alte Freundin gaben die Gewalttaten sofort zu.

Am 8. Mai 2011 hatten sie einen 19-Jährigen stundenlang festgehalten und beraubt. In einer fremden Wohnung musste das Opfer einen Flachbildschirm von der Wand montieren und in eine andere Wohnung bringen. "Zu dritt haben die mich eingeschüchtert und mit Schlägen traktiert", erinnerte sich der 19-Jährige am Freitag. Er musste in dem Fahrzeug sitzenbleiben, dass die Freundin des Angeklagten steuerte. Außerdem sei er mit einem vermeintlichen Revolver bedroht worden. Tatsächlich handelte es sich dabei um ein Feuerzeug. Am Ende nahm der Angeklagte dem verängstigten 19-Jährigen das Handy und den Personalausweis ab.

Im Prozess ging der Gladbacher auf eine Anregung des Kammervorsitzenden Lothar Beckers ein und schloss einen Täter-Opfer-Ausgleich, der dem Opfer 1500 Euro Schmerzensgeld in Raten zusichert. Nach zahlreichen Vorstrafen hat das Pärchen offenbar sein Junkie-Leben geändert. Die 20-Jährige absolviert ein soziales Jahr und hat Aussicht auf einen Ausbildungsplatz. Der 34-jährige Partner absolvierte mit Erfolg eine Therapie und verfügt inzwischen über einen unbefristeten Arbeitsplatz. Diese positiven Sozialprognosen und der Täter-Opfer-Ausgleich verhalfen dem Pärchen gestern zu milden Strafen. Den Angeklagten verurteilte das Gericht zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe. Die junge Frau kam mit einer einjährigen Jugendstrafe davon. Beide Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt. Beide müssen nachweisen, dass sie clean geblieben sind.

(RP/ac)
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