Mönchengladbach Randalierer attackiert Schaffner im Zug nach Ticketkontrolle

Mönchengladbach · Der Gladbacher trat die Tür des Lokführerstandes ein, in dem sich der Zugbegleiter versteckt hatte. Der Zug konnte nicht weiterfahren.

Zwei Randalierer haben in der vergangenen Woche die Bundespolizei am Mönchengladbacher Hauptbahnhof in Atem gehalten. In beiden Fällen wurden Zugbegleiter oder Polizeibeamte angegriffen. Ein 26 Jahre alter Fahrgast sorgte sogar dafür, dass der Regionalexpress 11 nicht mehr weiterfahren konnte. Der Mönchengladbacher war nach einer Fahrkartenkontrolle ausgerastet.

Wie die Bundespolizei am Wochenende mitteilte, eskalierte bereits am vergangenen Mittwoch, 31. August, eine Fahrkartenkontrolle im Zug des RE 11 von Hamm nach Mönchengladbach. Der Zugbegleiter hatte nach dem Halt in Viersen einen Fahrgast in der 1. Klasse kontrollieren wollen. Der 26-Jährige konnte aber weder für sich noch für sein Fahrrad einen Fahrausweis vorlegen. Der 43 Jahre alte Zugbegleiter schrieb dem Mann ein Protokoll wegen Schwarzfahrens mitsamt einer Fahrpreisnacherhebung. Daraufhin rastete der Fahrgast aus und ging den Zugbegleiter laut Polizeibericht derart aggressiv an, dass diesem nur noch die Flucht in den Lokführerstand blieb. Dort schloss er sich ein und rief über Telefon den Notruf der Bundespolizei. Währenddessen ließ der 26-Jährige nicht von dem Zugbegleiter ab, trat die Tür des Lokführerstandes ein und drohte dem 43-Jährigen weitere Schmerzen an, wenn dieser nicht die Fahrpreisnacherhebung zurücknehmen würde. Ein Bundespolizist, der als Fahrgast im Zug war und auf das lautstarke Geschehen aufmerksam wurde, versuchte, die Situation zu deeskalieren. Der aggressive Fahrgast ließ aber nicht ab und drohte auch dem Polizisten mit Gewalt. Erst beim Halt im Mönchengladbacher Hauptbahnhof konnte der Mann durch die alarmierte Bundespolizei überwältigt und abgeführt werden. Der Zugbegleiter erlitt durch den Angriff Verletzungen an Beinen und Handgelenken, woraufhin er seinen Dienst abbrach. Wegen der zerstörten Tür konnte der RE 11 aus Sicherheitsgründen seine Fahrt nicht fortsetzen. Gegen den Gladbacher wurde ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung, Nötigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet. Bei ihm wurde ein Atemalkoholwert von 0,66 Promille gemessen.

Am vergangenen Donnerstag, nur einen Tag später, meldete eine unbekannte Reisende gegen 9 Uhr auf dem Bundespolizeirevier in Mönchengladbach eine regungslose Person in der Damentoilette. Die Beamten schauten nach und entdeckten einen jungen Mann, der offensichtlich in der verschlossenen Toilettenkabine übernachtet hatte. Er wurde mehrmals aufgefordert die Kabine zu öffnen und die Toilettenanlage zu verlassen. Nachdem er die Tür geöffnet hatte, griff er unvermittelt einen der Polizeibeamten an. Der Angreifer konnte durch die Beamten überwältigt werden. Auf dem Weg zur Dienststelle versuchte sich der Mann zu befreien, dabei stürzte er mit einem der Beamten zu Boden. Der Beamte wurde leicht verletzt. Bei dem Mann handelte es sich um einen 18-Jährigen, der seit Anfang August 2016 in einem Übergangswohnheim für Asylbewerber in Wuppertal wohnt.

(RP)
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