Mönchengladbach Räumen bis zu 93 Prozent teurer - erste Kündigungen

Mönchengladbach · Etliche Mönchengladbacher, die sich von der GEM den Gehweg reinigen und im Winter von Schnee und Eis räumen lassen, müssen ab dem 1. Januar 2011 sogar fast doppelt so viel bezahlen wie bisher. Betroffen sind diejenigen, deren Bürgersteig schmaler als zwei Meter ist.

 Der Räumdienst wird teurer.

Der Räumdienst wird teurer.

Foto: ddp, ddp

Die Leistung kostete sie bisher 7,25 Euro pro laufenden Meter, nach der saftigen Erhöhung werden für die gleiche Leistung 14 Euro fällig — jeweils plus Mehrwertsteuer. Wer einen breiteren Gehweg hat, zahlte bisher wie berichtet 9,35 Euro pro Meter und wird künftig ebenfalls 14 Euro begleichen müssen.

"Das lohnt sich einfach nicht"

Gegenüber der Rheinischen Post kündigten am Montag die ersten Kunden an, auf dieses Angebot aus Kostengründen zu verzichten. Ingrid Paulussen soll künftig für den Winterdienst 516,46 Euro überweisen — fast 250 Euro mehr als bisher. "Unser Haus ist das letzte in der Reihe. Der Bürgersteig wird kaum benutzt. Das lohnt sich einfach nicht", sagt Ingrid Paulussen.

Sie war immer sehr zufrieden mit der Leistung der GEM. "Selbst in dem letzten harten Winter war alles tipptopp. Bei starkem Schneefall sind sie sogar zweimal pro Tag gekommen", berichtet die Buchhalterin. Zum Teil seien die Aufträge offenbar auch an Subunternehmer vergeben worde. Dass dies seinen Preis hat, kann sie nachvollziehen. Nur: "Wir haben ja auch zahlen müssen, wenn in einem ganzen Winter nur einmal jemand raus musste."

Ingrid Paulussen tun vor allem die vielen Senioren leid, die auf das Angebot angewiesen sind, weil sie das Räumen selbst körperlich nicht mehr schaffen. Sie und ihr Mann könnten die Aufgabe im Zweifel auch selbst übernehmen, oder kurzfristig jemanden anheuern, falls das Schneeschippen doch zu mühsam wird. "Selbst, wenn ich da zehn Euro die Stunde bezahle, komme ich ganz schön weit", sagt sie.

Auch weitere RP-Leser wollen Konsequenzen aus der Preiserhöhung ziehen. "Ich finde das unverschämt", sagt eine Frau, die mit zu den ersten gehörte, die einst das Angebot der GEM annahm. Auch sie will den Vertrag kündigen. Zeit dazu habe sie noch bis November, sagte man ihr bei der GEM. Am Telefon machte sie ihrem Unmut Luft und sagte den GEM-Mitarbeitern, dass nun sicher viele Kunden abspringen würden. Als Antwort habe man ihr gesagt: "Davon gehen wir auch aus."

(RP)
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