Prozess in Mönchengladbach Aus Diebstahl wurde ein brutaler Überfall

Mönchengladbach · Drei Frauen und ein Mann sollen bewaffnet in eine Mönchengladbacher Wohnung eingedrungen sein. Sie sind angeklagt wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung.

 Bei den Aussagen der Zeugen wurde es ganz still im Gerichtssaal.

Bei den Aussagen der Zeugen wurde es ganz still im Gerichtssaal.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Der Zuschauerraum im Schwurgericht des Mönchengladbacher Landgerichts ist gut gefüllt. Drei Frauen und ein Mann müssen sich vor der Ersten großen Jugendkammer wegen schweren Raubes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung verantworten. Die Mönchengladbacher wollen zu ihrer Tatbeteiligung nichts sagen. Auch zur Person geben sie nur zögernd Auskunft. Zwei Angeklagte überlassen das lieber ihren Anwälten.

Doch das Gericht hat Zeugen geladen, die sich in ihren Aussagen an ihre Erlebnisse in der Nacht vom 14. auf den 15. Oktober 2016 erinnern. Es ist auffallend still im Gerichtssaal A 100, als die Zeugen von dem Überfall in einer Mönchengladbacher Wohnung berichten. In der Tatnacht sollen sich die Angeklagten in die gemeinsame Wohnung von zwei Zeugen begeben haben. Dabei sollen sich die Angeklagten mit einem Teleskop-Schlagstock, einem Brecheisen und Schlagring bewaffnet haben.

Laut Anklage hatten die Eindringlinge die Absicht, aus der Wohnung verschiedene Elektrogeräte zu stehlen. Sie sollen auf einem der Geräte eine Aufnahme vermutet haben, die geeignet gewesen wäre, zwei der angeklagten Frauen, 25 Jahre alt, strafrechtlich zu belasten. Doch die Zeugen schildern einen brutalen Überfall in der Oktobernacht 2016. Das machen deren Aussagen, die sich ähneln, deutlich klar. So erinnert sich eine 25-jährige Zeugin aus Mönchengladbach: „Es war 12 Uhr nachts. Wir waren dabei. Ich bekam einen Schlag auf den Kopf. Ich rannte ins Schlafzimmer. Ich habe vier Männer gesehen. Es waren auch drei Frauen in der Wohnung. Eine Frau hatte ein Messer in der Hand, hat aber nichts damit gemacht. Es sind Handys und Geld weggekommen.“

Ein anderer Zeuge erinnert sich an ähnliche Situationen. Er habe einen Mann auf dem Boden liegen sehen, der mit einem Schlagstock geschlagen wurde. Schließlich hätten die Angeklagten die Flucht ergriffen.

Eine Angeklagte hat sich bei einem Opfer des Überfalls entschuldigt. Ansonsten zeigen die Mönchengladbach kaum Zeichen von Reue. Der Prozess vor der Ersten großen Jugendkammer wird am Freitag mit weiteren Zeugen fortgesetzt.

(krü)
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