Prozess in Mönchengladbach Angeklagter bestreitet Todesdrohung gegen Polizistin

Mönchengladbach · Im Prozess um eine Messerstecherei vor dem Berufskolleg Volksgarten schilderte der angeklagte 22-Jährige den Streit mit zwei Kontrahenten aus seiner Sicht. Die beschimpfte Polizisten wollte ein Entschuldigungsschreiben aus der U-Haft nicht annehmen.

 Die Polizei war am Tattag im Februar 2020 am Berufskolleg im Einsatz.

Die Polizei war am Tattag im Februar 2020 am Berufskolleg im Einsatz.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Am dritten Tag eines Prozesses wegen gefährlicher Körperverletzung sagte jetzt der Angeklagte aus. Ein 22-Jähriger soll zwei Mitschüler des Berufskollegs mit einem Messer angegriffen sowie eine Polizistin mit dem Tode bedroht haben.

In seiner Einlassung erklärte der Angeklagte, in der Pause seien ihm zwei Jungs entgegengekommen, von denen einer ihn lange angestarrt hätte. Auf die Frage, was das solle, seien beide auf ihn zugekommen. Der, der ihn angeschaut hätte, habe zum Schlag ausgeholt, den er erwidert hätte. Beide hätten ihn dann geschlagen, er sich gewehrt. Er habe sich dann rückwärts wegbewegt, sein Messer aus dem Hosenbund gezogen und in die Richtung der beiden gehalten. Doch der eine habe ihn erneut eingeschlagen, so dass er diesen einmal gestochen habe. Dann habe auch der andere wieder zugeschlagen, woraufhin er auch ihn gestochen habe. Der andere habe ihn an der Jacke festgehalten. Beim Versuch, ihn abzuwehren, habe er ihn mit dem Messer im Gesicht verletzt, dies sei keine Absicht gewesen. Er habe dann den ersten weglaufen sehen, als er sich zu dem anderen umdrehte, sei dieser auch weg gewesen. Er sei dann mit Mitschülern Richtung Toilette gegangen, habe auch mehrfach gefragt „wo ist er?“. Damit sei jedoch gemeint gewesen, dass er dem Schläger nicht nochmals habe begegnen wollen.

Im weiteren Verlauf gab er die angeklagte Beleidigung der Polizistin zu, erklärte jedoch, diese nicht bedroht zu haben. Die Beamtin sagte später auch aus, erklärte, dass der 22-Jährige „übelste Beleidigungen ausgesprochen“ habe. Das Entschuldigungsschreiben, das er ihr aus der U-Haft gesendet habe, wollte sie nicht annehmen. Ein Teilmitschnitt der Tirade soll bei einem späteren Termin angehört werden. Ein Zeuge berichtete von einer gewaltsamen Fortsetzung einer Diskussion zwischen den drei Beteiligten und dass die beiden Geschädigten zuerst ihre Fäuste einsetzten. Ebenfalls berichteten Zeugen, dass der Angeklagte nach der Tat sehr aufgebracht gewesen sei und obszöne Beleidigungen ausgerufen hätte. Ein 19-Jähriger beschrieb ihn als „unkontrolliert und wütend“, er habe „den Wahnsinn in den Augen“ gehabt. Der Prozess wird am 2. Juli fortgesetzt.

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