Mönchengladbach Prozess: Autofahrerin soll Taxi geschrammt haben

Mönchengladbach · Von einem Unfall an einer Taxi-Haltestelle will die Angeklagte (58) am 27. Juli nichts bemerkt haben.

Beim Einparken in eine Taxi-Haltestelle an der Vorster Straße in Rheydt am 27. Juli vergangenen Jahres soll eine 58-Jährige ein Fahrzeug eines Taxiunternehmers am Kotflügel beschädigt haben. Unfallflucht warf die Staatsanwältin vor dem Mönchengladbacher Amtsgericht der angeklagten Schwalmtalerin vor.

Doch die Angeklagte beteuerte sofort, damals nichts von einem Unfall bemerkt zu haben. Bereitwillig erinnerte sich die Autofahrerin an den Tag im Juli, als sie in der Sparkasse ihre Kontoauszüge abholen wollte. Kurz vor der Ampel habe sie plötzlich eine Wespe in ihren Haaren bemerkt und sei in Panik geraten. Dann sei sie in die freie Bucht der Taxi-Haltestelle hineingefahren. Dabei soll sie den Kotflügel eines Taxis geschrammt haben. Dann habe der Taxifahrer an das Fenster ihres Fahrzeugs geklopft. "Ich dachte, der ist wütend und will mich da wegjagen. Da bin ich raus und bei Grün über die Kreuzung gefahren", so die Schwalmtalerin. "Aber von einem Unfall habe ich wirklich nichts bemerkt", beteuerte die Frau. Der 71-jährige Taxiunternehmer berichtete in seiner Zeugenaussage, dass die Frau seinen Wagen angefahren und dabei einen Schaden von 1500 Euro verursacht habe. Dabei habe es ein deutliches Geräusch gegeben, so der 71-Jährige. Aber auch ein 27-jähriger Viersener hatte damals aus dem Rückspiegel die Szene beobachtet, als die Frau mit quietschenden Reifen davonfuhr, ohne sich als Unfallverursacherin erkennen zu geben. Auf seinem Heimweg sah er das Auto der Angeklagten erneut und hielt sie an. "Sie haben den Wagen angefahren", hielt der Zeuge der 58-Jährigen vor. Doch die Autofahrerin blieb dabei: "Ich habe davon nichts bemerkt." Der Viersener erklärte im Gerichtssaal, dass seine Mutter, die mit im Auto saß, sich damals die Kennzeichen vom Wagen der Angeklagten aufgeschrieben habe.

Nach diesen Zeugenaussagen beschloss das Gericht, den Fall im Februar fortzusetzen. Allerdings will sich das Gericht an dem Fortsetzungstermin auf das Gutachten eines kraftfahrzeugtechnischen Sachverständigen stützen. Außerdem soll die Mutter des Viersener Zeugen geladen werden. Sie soll das Unfallgeschehen ebenfalls mitgekommen haben.

(RP)
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