Mönchengladbach Prozess: Auf Balkon der Freundin Polizisten attackiert

Mönchengladbach · Der aus Marokko stammende Angeklagte (35) muss sich wegen versuchten Totschlags, gefährlicher Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte vor dem Mönchengladbacher Schwurgericht verantworten.

Vor der 7. Strafkammer ging es gestern allerdings um den unfreiwilligen Kontakt des 35-Jährigen mit der Polizei, als er versuchte, in der Nacht auf den 23. Juli über den Balkon in die Wohnung seiner damaligen Lebensgefährtin einzudringen. Die 32-jährige Freundin und Mutter eines gemeinsamen Kindes hatte damals die Polizei gerufen, als der Angeklagte gegen fünf Uhr morgens betrunken aus der Stadt kam und Einlass begehrte. "Pack deine Sachen und geh zu deinen Freunden", habe sie ihm in der Nacht gesagt. Seit Monaten sei er jeden Tag betrunken nach Hause gekommen.

"Gegen fünf Uhr morgens hat der Mann herumgeschrien. Wir brachten ihn zu Boden. Doch er stieß die Kollegen mit geballten Fäusten gegen die Balkonbrüstung. Auf dem Balkon wollte er übernachten", erinnerte sich gestern eine Polizeibeamtin. Schließlich hätten sie Pfefferspray einsetzen müssen, um den stark alkoholisierten Mann bändigen zu können. Im Gerichtssaal zeigte sich der Gladbacher am Ende einsichtig. Er entschuldigte sich bei den Polizeibeamten, die damals am Balkon-Einsatz beteiligt waren.

Angeklagt ist der 35-Jährige außerdem wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung, weil er in der Nacht zum 19. September am Alten Markt in eine Auseinandersetzung mit einer grölenden Männertruppe verwickelt war. Bei einer Begegnung kurz zuvor habe ihm ein Mitglied dieser Gruppe sein Handy abgenommen und später von ihm 50 Euro verlangt. Dann bekäme er sein Handy zurück. Bei der Prügelei am Alten Markt soll der Angeklagte dann auf das Opfer mit einer abgebrochenen Glasflasche eingestochen und dabei dessen Halsschlagader verletzt haben. Der Prozess wird mit weiteren Zeugen fortgesetzt.

(RP)
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