Anklage wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht Prozess: 19-Jähriger verletzte Fußball-Fan lebensgefährlich

Mönchengladbach · Prozess wegen versuchten Mordes und schwere Körperverletzung

Prozess: 19-Jähriger verletzte Fußball-Fan lebensgefährlich
Foto: dpa/David-Wolfgang Ebener

Vor der Jugendkammer des Landgerichts begann jetzt der Prozess gegen einen 19-jährigen Mönchengladbacher wegen versuchten Mordes sowie schwerer und gefährlicher Körperverletzung. Da das Opfer bei dem Vorfall arg- und wehrlos gewesen sei, spricht die Staatsanwaltschaft von einem heimtückischen Angriff. Mitangeklagt wegen vorsätzlicher Körperverletzung ist ein 18-Jähriger, ebenfalls aus Gladbach.

Beide Männer waren am 20. April mit weiteren Bekannten nach einem Spiel der Borussia auf eine Gruppe um das spätere Opfer getroffen. Als einer aus der Gruppe der Angeklagten diesen um eine Zigarette bat, habe zunächst eine verbale Streiterei begonnen, in der es um den Verein ging. Schließlich schubste der Mann, der um die Zigarette gebeten hatte, den Geschädigten. In diesem Moment sei laut Anklage der 19-jährige Angeklagte aus dem Hintergrund auf diesen Mann zugesprungen und habe ihn mit ausgestreckter Faust, an der ein Schlagring steckte, ins Gesicht geschlagen. In der Folge sei das Opfer reglos zu Boden gegangen, der Angeklagte habe jedoch weiter auf ihn eingeschlagen. Bereits durch den ersten Schlag, der das Opfer überrascht habe, habe der Angeklagte laut Staatsanwaltschaft den „Tod des Mannes billigend in Kauf genommen“. Der Angriff sei nur durch das Eingreifen weiterer Anwesenden beendet worden. Der Geschädigte erlitt bei dem Angriff ein schweres, offenes Schädel-Hirn-Trauma und wurde im Krankenhaus in ein künstliches Koma versetzt. Es bestand akute Lebensgefahr. Das Opfer, das bei dem Prozess als Nebenkläger auftritt, erlitt bei dem Angriff zudem massive Verletzungen am linken Auge, die zu einer dauerhaften Erblindung führten.

Der zweite Angeklagte habe laut Anklage bei der Auseinandersetzung einen Mann mit der Faust geschlagen. Auch der sei zu Boden gegangen, anschließend habe der 18-Jährige weiter auf ihn eingetreten, bis auch hier andere ihn wegzogen. Beide Männer flüchteten, wurden von der Polizei jedoch festgenommen.

Am ersten Verhandlungstag wurde nur die Anklage verlesen, beide Männer schauten währenddessen zu Boden. Für den Prozess sind sieben Verhandlungstage angesetzt. Verteidiger Ingo Herbort kündigte für seinen Mandanten, den Hauptangeklagten, eine Einlassung an. Der Prozess wird am 5. November fortgesetzt.

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