Krefeld Premiere: Hochschule begrüßt tausende Studenten im König-Palast

Krefeld · Erstmals begrüßte die Hochschule Niederrhein die Erstsemester beider Standorte gemeinsam. Vor 3250 Studienanfängern betonte Hochschulpräsident Hans-Hennig von Grünberg den Praxisbezug des FH-Studiums.

Um alle Studienanfänger der beiden Standorte Krefeld und Mönchengladbach gemeinsam begrüßen zu können, hatte die Hochschule Niederrhein erstmals in den König-Palast geladen. Im Beisein des Mönchengladbacher Oberbürgermeisters Hans-Willi Reiners und des Krefelder Bürgermeisters Frank Meyer hieß Hochschulpräsident Hans-Hennig von Grünberg 3250 Erstsemester willkommen. "Wir werben um Menschen, denen ihr zukünftiger Beruf die ganz große Berufung im Leben ist", sagte von Grünberg. "Denn das Markenzeichen einer guten Hochschule ist, dass sie ihre Studierenden arbeitsmarktorientiert ausbildet." Es gebe Studiengänge, die chic und sexy klängen, aber keine Ausrichtung auf den Beruf enthielten. Die Stunde der Wahrheit komme aber erst am Ende des Studiums, wenn der fertige Absolvent mit seinem Abschluss einen Beruf sucht. Dann trenne sich das Modische von dem, was wirklich draußen in der Welt gebraucht wird."

Am Rande der Veranstaltung wurde bekannt, dass die Hochschule einen neuen Studiengang "Handwerksmanagement - Betriebswirtschaftslehre B. A." für das WS 2015/16 vorbereitet. Dieser vereinigt eine handwerkliche Ausbildung, eine Meisterfortbildung und ein betriebswirtschaftliches Studium, das nach zehn Semestern mit dem Gesellenbrief, Meisterbrief und dem Bachelorgrad abschließt. Während der ersten beiden Semester verbringen die Studierenden drei Tage in der Woche im Ausbildungsbetrieb und zwei Tage im Berufskolleg. Den Samstagvormittag nutzen sie zur Vorbereitung ihres Hochschulstudiums.

Vom dritten Semester an lernen die Studierenden freitags von 17 bis 21 Uhr und samstags von 9 bis 17 Uhr an der Hochschule. Hinzu kommen ein Tag im Berufskolleg und drei Tage im Handwerksbetrieb. Das fünfte Semester schließt mit der Gesellenprüfung ab. Anschließend fällt das Berufskolleg weg. Die so gewonnene Zeit kommt dem Ausbildungsbetrieb zugute. In das achte und neunte Semester fällt die Meisterschule, die durch die an der Hochschule erbrachten Leistungen auf ein Jahr verkürzt werden kann. Das neue Angebot reagiert darauf, dass zwar 57 Prozent eines Jahrgangs mit einem Studium beginnt, ein Drittel der Studienanfänger das Studium aber abbrechen. Zugleich klagt das Handwerk über Mangel an Nachwuchs.

Hier wohnen die Studenten der Hochschule Niederrhein
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Foto: Hochschule Niederrhein

Während der Veranstaltung präsentierten sich zahlreiche Hochschulgruppen: Das Formula-Student-Team zeigte die neuesten Renn-Boliden neben der Bühne. Hochschulsportgruppen wie die Zumba-Tanzgruppe traten auf, der AStA erklärte den Erstsemestern, wie studentische Interessensvertretung funktioniert. Hilfe bei allen Fragen versprechen Tutoren, erfahrene Studierende, die auf ihrem blauen T-Shirt gut sichtbar die Nummer eines der zehn Fachbereiche der Hochschule tragen. Es gibt Tutoren, die sich auf Anfänger spezialisiert haben, andere helfen bei fachlichen Problemen, für die älteren Semester gibt es Repetitoren und für ausländische Studierende die Globus-Tutoren. Ihr Tutoren-Projekt lässt sich die Hochschule 4,5 Millionen Euro kosten. Mit ein paar kräftigen Lachern schloss die Feier. "Was ist schlimmer als Verlieren?", fragte Germanistikstudent und Comedian David Werker. Mit der Antwort erfuhren die Zuhörer den Namen seines Studienortes: "Siegen." Mit Sätzen wie "Ich studiere nicht auf Master, sondern auf gut Glück", kalauerte er sich durch die Widrigkeiten des Studentenlebens. "Ihr werdet während eurer Studienzeit viel lernen", versprach er noch, "zum Beispiel, dass dreckiges Geschirr in der Tiefkühltruhe nicht schimmelt."

(oes)
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