Mönchengladbach Polizeipräsidium auch für Krefeld und Viersen?

Mönchengladbach · Der Bau des neuen Polizeipräsidiums an der Krefelder Straße verzögert sich um ein weiteres Jahr. Die zuständige Duisburger Niederlassung des Bau- und Liegenschaftsbetriebs (BLB) des Landes erklärte, Baubeginn sei erst im Herbst 2011.

 Die Polizei sperrte nach dem schweren Unfall die B27 bei Eschwege.

Die Polizei sperrte nach dem schweren Unfall die B27 bei Eschwege.

Foto: rpo (Vassilios Katsogridakis)

Der erste Bauabschnitt würde dann zwei Jahre dauern. Das teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit. Erst im Januar hatte das NRW-Finanzministerium dem CDU-Landtagsabgeordneten Norbert Post mitgeteilt, dass ab Oktober gebaut werden solle. Damals war auch klar geworden, dass der BLB die "kleine" Lösung bevorzuge. Die Wache und einige Kommissariate sollten demnach im bisherigen Präsidium an der Theodor-Heuss-Straße verbleiben.

Noch keine Freigabe

Hintergrund ist, dass das Innenministerium entgegen früheren Verlautbarungen aus der Landesregierung noch keine Freigabe für die Planung erteilt hat. Vor der Wahl habe man keine Entscheidung treffen wollen, nun wolle man erstmal neu überlegen, berichtete ein Insider. Das bringt auch eine Variante ins Spiel, die längst abgeschrieben war: Nämlich die, ein großräumiges Präsidium zu bauen, das nicht nur für Mönchengladbach, sondern etwa auch für Nachbarstädte Krefeld und Viersen zuständig ist.

Diese Möglichkeit war zuletzt in der von der SPD geführten Landesregierung in Betracht gezogen worden. Nun ist die Regierungssituation im Land offen. Mit der Unklarheit über die Koalitionsbildung im Land zögert sich so auch der Baubeginn des Polizeipräsidiums hinaus.

Im Moment sieht die Planung des BLB vor, Anfang Juli einen Generalplaner offiziell zu beauftragen. Die Bewerbungsfrist für solche Planungsbüros ist laut Ausschreibung bereits im August 2008 abgelaufen. Im kommenden September soll dann das Genehmigungsverfahren abgeschlossen sein, erklärte der Bau- und Liegenschaftsbetrieb.

Die Pläne seien bei der Mönchengladbacher Polizei bekannt, hieß es. Denn in der vergangenen Woche saßen die Experten des Bau- und Liegenschaftsbetriebs bei Polizeipräsident Hans-Hermann Tirre und berichteten von den neuen Zeitplänen. "Wir hoffen, dass die Planungen nun Ende Herbst vorliegen", sagte Tirre. "Wir sind in einer Position des Zuwartens und nehmen das mit Ungeduld wahr."

Post reagierte verärgert. "Ich bin tief enttäuscht, dass das Innenministerium keine Klarheit schafft, damit der Bau- und Liegenschaftsbetrieb vernünftig planen kann." Beim Bau eines Polizeipräsidiums war es wiederholt zu Verzögerungen gekommen. Zuletzt sprachen Planer im Juli 2009 von einer "schöpferischen Pause". Im Januar kam die Nachricht aus dem Finanzministerium, dass alles klar sei. Doch dies gilt offenbar nicht mehr.

(RP)
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