Mönchengladbach Polizei räumt das Präsidium

Mönchengladbach · Das Polizeipräsidium an der Theodor-Heuss-Straße soll komplett umziehen. Die neuen Pläne schließen auch die alte Wache in Hermges mit ein. Dafür soll es in der Altstadtwache in Zukunft einen Rund-um-die-Uhr-Service geben.

Wenn das Polizeipräsidium an der Krefelder Straße gebaut wird, dann soll die Wache an der Theodor-Heuss-Straße aufgegeben werden. „Es hat keinen Sinn, wenn es einen Neubau in Neuwerk ohne Wache gibt“, sagte Polizeipräsident Hans-Hermann Tirre in einem Gespräch mit der RP. Das bedeutet: Der gesamte Komplex an der Theodor-Heuss-Straße wird leer gezogen.

Weiterhin präsent in der Stadt

Der neue Behördenleiter will, dass beim Bürger ein anderes, neues Verständnis für Polizei reift. Dazu gehört für ihn auch, dass Wachen „kundenfreundlicher“ werden. „Wer in die Wache an der Theodor-Heuss-Straße kommt, um eine Anzeige aufzugeben oder sich zu informieren, wird sich kaum wohl fühlen können, egal wie zuvorkommend der Beamte auch sein mag“, sagt Tirre. Die alten Räume in dem denkmalgeschützten Gebäude seien einfach wenig einladend. Sie für Polizeizwecke herzurichten, würde Millionen kosten. Auch aus diesem Grund hält er nichts von den ursprünglichen Plänen, die alte Wache in Hermges zu erhalten. „Wenn Bürger heute zur Polizei gehen, dann gehen sie nach Rheydt an die Vierhausstraße oder zur Altstadtwache“, sagt Tirre.

Im neuen Polizeipräsidium an der Krefelder Straße sollen alle Abteilungen der Mönchengladbacher Polizei zentral untergebracht werden. Dazu gehört auch das Kriminalkommissariat (KK) 15 für Wirtschafts- und Korruptionsdelikte, das derzeit in Büros an der Vierhausstraße in Rheydt arbeitet. Außerdem soll Neuwerks Bezirksbeamter mit ins neue Präsidium ziehen. „Die Bezirksbeamten sind unser Ohr am Bürger. Sie einzubinden, ist wichtig“, sagt Tirre.

Dennoch: Die Polizei soll auch weiterhin im gesamten Stadtgebiet präsent sein, versichert der neue Behördenleiter, dessen Pläne im Polizeibeirat schon Zustimmung gefunden haben sollen. „Alle anderen Wachen werden an ihren alten Standorten bestehen bleiben und – wenn es irgendwie machbar ist – sogar verbessert werden.“ In der Altstadtwache möchte der Polizeipräsident beispielsweise einen Rund-um-die-Uhr-Service einführen.

Weil in Rheydt mit dem Wegzug des KK 15 Räume frei werden, könnte die Wache einen neuen Standort bekommen. „Wir denken darüber nach. Es ist möglich, dass die Wache ein paar 100 Meter verlagert wird, aber sie wird auf jeden Fall in Rheydt bleiben“, sagt der Polizeipräsident.

Im neuen Präsidium stellt sich Tirre einen besonders gestalteten Eingangsbereich vor, in dem speziell ausgebildete Beamte den Bürger empfangen. Möglich wäre es, dass sich Schulklassen oder Bürger dort an Computer-Bildschirmen über Polizeiarbeit informieren. Der neue Behördenleiter mag den alten Begriff „Polizei, dein Freund und Helfer“. Dieses Bild wolle man zusammen mit hochmotivierten Mitarbeitern neu auffrischen.

(RP)
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