Mönchengladbach Polizei macht verstärkt Jagd auf Raser

Mönchengladbach · Die Zahl der Unfälle ist erneut gestiegen. 8850-mal wurde die Polizei im vergangenen Jahr zu Verkehrsunglücken gerufen. Das sind 396 mehr als im Jahr davor. Eine der Hauptunfallursachen: zu schnelles Fahren.

 Mit 188 km/h wurde ein Autofahrer in Gelsenkirchen geblitzt.

Mit 188 km/h wurde ein Autofahrer in Gelsenkirchen geblitzt.

Foto: ddp, ddp

Für Karl-Heinz Opdensteinen, Direktionsleiter Verkehr, ist das Grund genug zu handeln. "Wir müssen die Repressionen — so traurig es ist — verstärken", sagt er. Im Klartext: Es wird in Zukunft mehr Geschwindigkeitskontrollen geben, und das geschieht flächendeckend. Die Einsatzhundertschaft hilft dabei, Raser zu stoppen und zu bestrafen.

Polizeisprecher Peter Spiertz: "Auch in der Bevölkerung gibt es den Wunsch nach mehr Kontrollen." Immerhin: Die Zahl der Unfälle, bei denen erhöhte Geschwindigkeit zum Crash führten, ist im vergangenen Jahr um mehr als 30 Prozent gestiegen. Auf Platz 2 der Ursachen: Fehler beim Abbiegen und Wenden (+26 Prozent). Platz 3: Alkohol und Drogen (+18 Prozent). Deshalb wird es auch mehr Alkoholkontrollen geben.

Bei 1079 Unfällen wurden im vergangenen Jahr Menschen verletzt, davon 200 schwer. Sechs Menschen starben auf Gladbachs Straßen. Die Zahl der Kinderunfälle ist wieder leicht gestiegen. 88 waren es, im Vorjahr 81. Aber noch ist man weit entfernt von den früheren Rekordzahlen: Im Jahr 1984 waren 241 Kinder bei Unfällen verletzt worden. Damit nahm Mönchengladbach einen traurigen Spitzenplatz im Land ein. Seit die Initiative "Kids in MG" gegründet wurde, gingen die Unfallzahlen zurück. Opdensteinen: "Wir werden in unseren Bemühungen, die Verkehrssicherheit für Kinder in der Stadt weiter zu verbessern, nicht nachlassen."

Doch nun steigen die Verkehrsunfälle mit Senioren. 166 Menschen über 65 Jahre wurden im vergangenen Jahr verletzt, 155 waren es noch im Vorjahr. Von den sechs tödlich Verunglückten in 2007 waren vier im Seniorenalter. Deshalb wird die Präventionsarbeit auf ältere Menschen ausgeweitet. Mit Senioren will die Polizei jetzt verstärkt verkehrssicheres Verhalten erörtern und einüben. Am 26. April findet zum Beispiel in der Hardter Waldklinik ein Verkehrssicherheitstag speziell für ältere Menschen statt.

(RP)
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