Mönchengladbach Polizei fasst junge Gewalttäter

Mönchengladbach · Sie sind skrupellos, extrem gewalttätig und haben ganz Odenkirchen in Schrecken versetzt. Bei einer Razzia hat die Polizei in der Nacht zu gestern drei junge Intensivtäter festgenommen, die schon als Kinder straffällig wurden.

Der breit gelegte Sondereinsatz in Odenkirchen galt vor allem einem Ziel: Die Polizei wollte die jungen Männer schnappen, die in den vergangenen Monaten dafür gesorgt hatten, dass sich viele Odenkirchener in ihrem Stadtteil nicht mehr sicher fühlten. Jetzt sind die Verursacher geschnappt. Die Polizei nahm sie kurz nach einer erneuten Gewalttat fest. Die Jugendrichterin schickte drei junge Intensivtäter (18, 19 und 20 Jahre alt) in Untersuchungshaft. In Odenkirchen atmen die Menschen auf.

Blutspur durch Odenkirchen

Die Liste der Straftaten, die die drei jungen Männer begangen haben, ist lang. Sehr lang. "Raub, Diebstahl, Unterschlagung, gefährliche Körperverletzung. . .", zählt Polizeisprecher Willy Theveßen auf. Bei dem 19-Jährigen habe es eine Lücke von zwei Jahren gegeben, in der es keine Vorkommnisse gab. Aber da saß der junge Mann auch in Gefängnis — mit gerade einmal knapp 17 Jahren.

Für großes Aufsehen in dem Stadtteil hatten die jungen Täter zuletzt gesorgt, als sie sich am Martin-Luther-Platz in einer brutalen und wilden Schlägerei verwickelten und dabei zwei 19-Jährige massiv verletzten. Ein Opfer hinterließ auf dem Nachhauseweg Blutspuren auf mehreren Straßen in Odenkirchen. Weil die Ärzte zunächst davon ausgingen, dass sich die Opfer in Lebensgefahr befinden, wurde bei der Polizei sogar schon eine Mordkommission gebildet, die kurze Zeit später aber wieder aufgelöst wurde.

In den darauf folgenden Tagen und Wochen traten drei Männer immer wieder mit Körperverletzungsdelikten in Erscheinung. So waren sie auch für den Überfall auf einen Hausmeister der Wohnanlage Zur Burgmühle verantwortlich. Der 40-Jährige hatte die jungen Männer, die im Niersgrünzug neben der Wohnanlage randalierten zu Ruhe und Ordnung gemahnt. Daraufhin schlug und trat das Trio den Hausmeister krankenhausreif. Zwei Tage später erschienen die Täter in der Klinik, wo der Mann noch stationär lag, und bedrohten ihn und seine Familie massiv, er solle die Strafanzeige zurückziehen.

Noch während die Großrazzia in der Nacht zu gestern lief, ging bei der Polizei ein Notruf ein. Ein Zeuge meldete gegen 23.30 Uhr, dass im Bereich Zur Burgmühle ein Verletzter liege. Drei Verdächtige seien geflüchtet. Wie die Polizei schon vermutete, handelte es sich um die drei jungen Intensivtäter. Sie hatten einen 35-Jährigen ohne bisher geklärten Grund niedergeschlagen und getreten. Wegen der hohen Polizeipräsenz konnten der 19-jährige und der 18-jährige Täter schnell gefasst werden. Der 19-Jährige leistete bei der Festnahme erheblichen Widerstand. Wenig später konnte auch der dritte Gesuchte erwischt werden. In der Untersuchungshaft wartet das Trio jetzt auf den Prozess. Im Gefängnis haben alle drei schon einmal gesessen.

(RP)
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