Mönchengladbach Politiker wollen mehr Geld für die Ogata ausgeben

Mönchengladbach · Im Schulausschuss herrschte weitgehende Einigkeit, dass die Stadt deutlich mehr Geld für die Offenen Ganztagsschulen (Ogata) zur Verfügung stellen muss.

 Dezernent Dr. Gert Fischer erklärte im RP-Interview, dass der Zustand der Schulen in der Stadt, anders als mancher glauben macht, gar nicht so schlecht ist.

Dezernent Dr. Gert Fischer erklärte im RP-Interview, dass der Zustand der Schulen in der Stadt, anders als mancher glauben macht, gar nicht so schlecht ist.

Foto: Isabella Raupold

Rund eine Million Euro fehlt den Offenen Ganztagsschulen in der Stadt. Die Lage ist ernst. "Wir können keinen ordnungsgemäßen Betrieb der Ogatas an den Grundschulen mehr garantieren, wenn sich nichts tut", sagt Nicole Finger, schulpolitische Sprecherin der FDP. Im Schulausschuss beantragte daher ein breites Bündnis aus CDU, FDP, UFG (das sind die früheren FWG-Ratsmitglieder) und SPD die Verwaltung, den Finanzierungsbedarf der Träger zu ermitteln und das benötigte Geld schnellstmöglich bereitzustellen.

Der Beigeordnete Dr. Gert Fischer begrüßte die Initiative. Er hatte zuletzt im RP-Interview vor den Problemen gewarnt. 1,1 bis 1,2 Millionen Euro seien zusätzlich nötig, um das System aufrecht zu erhalten, so Fischer. Die Zahl der Offenen Ganztagsschulen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Gab es 2009 noch 56 Ogatas, waren es 2013 bereits 73. Demnächst sollen weitere zwei bis drei Gruppen hinzukommen.

Finanziert werden die Ogatas aus Elternbeiträgen und Zuschüssen von Stadt und Land. Doch das System sei von Anfang an unterfinanziert gewesen, hatte Fischer im Interview gesagt: "Das Land hat die Eltern, die Kommunen und die Träger sich selbst überlassen, und die baden das jetzt aus." So würden viele Mitarbeiter laut Fischer beispielsweise nicht nach Tarif bezahlt - was sich in dem Moment rächt, wo sie Alternativen haben.

Und die gibt es inzwischen in Form der Kindertagesstätten. Der Ausbau der Unter-Dreijährigen-Betreuung hat für eine stärkere Nachfrage nach Erziehern gesorgt. Anders als in den Ogatas winkt in den Kitas neben einer Vollzeitstelle auch häufig mehr Geld. "Die Arbeitsplätze sind attraktiver als die der Ogatas", sagt Fischer. Die Verwaltung hat die Entwicklung aus Kostengründen lange Zeit hingenommen. Elternbeiträge und Zuschüsse der Stadt seien nicht stark genug gestiegen.

"Wir haben die Zitrone ausgepresst", gestand Dezernent Fischer im Schulausschuss: "Jetzt geht es nicht mehr." Nun blieben nur noch drei Möglichkeiten: Entweder würde das Land mehr bezahlen, worauf man nicht hoffen sollte, oder die Träger würden insolvent, was nicht gewollt sein könne. Also bliebe nur die dritte Möglichkeit, dass die Stadt ihre Zuschüsse erhöht. Dafür müssten nun Detailgespräche mit den Trägern geführt werden, um den konkreten Finanzierungsbedarf zu ermitteln.

Am Ende sollte dann eine Lösung stehen, die es den Trägern auch ermöglicht, die Mitarbeiter nach Tarif zu bezahlen.

(RP)
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