Kommentar Politiker müssen neu bewerten

Als in den politischen Gremien die Entscheidung fiel, dem Masterplan-Entwurf für die City-Ost zu folgen, war die politische Großwetterlage in Mönchengladbach noch eine andere. Damals hatte das Ampel-Bündnis aus SPD, Grünen und FDP noch die Mehrheit – und die CDU tat alles dafür, um für Zwietracht in dieser Kooperation zu sorgen. Das ist nicht nur legitim, das ist vor allem ein politisches Handlungsmuster, das üblich ist. Die Christdemokraten hatten Erfolg: Die SPD war sauer, dass FDP und Grüne anders abstimmten. Dies war einer der Sargnägel, die zum Scheitern des Ampel-Bündnisses führten.

Die Bedingungen heute sind aber andere. Wenn die politische Mehrheit bei ihrer Haltung zum Aurelis-Wunsch bleibt, wird die Stadt vermutlich hohen Schadenersatz zahlen müssen. Das wäre kontraproduktiv beim Bestreben, den städtischen Haushalt zu sanieren und würde bedeuten: An anderer Stelle müssten die 6,8 Millionen Euro wieder eingespart werden. Deshalb müssen sich alle neu bewegen: Ein Kompromiss ist nötig – eigentlich sogar zwingend erforderlich.

DIETER WEBE R

(RP)
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