Mönchengladbach Plätze in Grabeskirche gefragt

Mönchengladbach · Gladbachs zweite Grabeskirche St. Matthias Günhoven hat 150 Verträge für Urnengrabstätten abgeschlossen. Diese Marke war erst für den Sommer angepeilt worden. Die Finanzierung für den ersten Umbau ist somit gesichert.

 Thomas Arndt organisiert den Umbau von St. Matthias Günhoven in eine Grabeskirche.

Thomas Arndt organisiert den Umbau von St. Matthias Günhoven in eine Grabeskirche.

Foto: Isabella Raupold

Günhoven Thomas Arndt ist in diesen Tagen sehr beschäftigt. Als Geschäftsführer organisiert er den Umbau von St. Matthias Günhoven zu einer Grabeskirche. Zehn Wochen nach dem Verkaufsstart für Urnenplätze in der Kirche wurde jetzt die Marke von 150 Kaufverträgen für Urnengrabstätten überschritten. "Das sichert uns die Finanzierung für den ersten Bauabschnitt in Höhe von 425 000 Euro", sagt Thomas Arndt.

Ursprünglich war der Plan, diese Marke erst im Sommer zu erreichen. Arndt wertet dies als Zeichen dafür, dass es für das Konzept Grabeskirche auch nach der Eröffnung der ersten Stätte dieser Art, der Elisabethkirche in Untereicken vor mehr als zwei Jahren, einen Markt in Mönchengladbach gibt. Die Interessenten kämen aus allen Stadtteilen und auch aus Städten wie Wegberg.

Die Umbauarbeiten zur Grabeskirche können nun wie geplant im Sommer beginnen. Zum Schützenfest am zweiten Juliwochenende soll die letzte Heilige Messe in der Kirche gefeiert werden. Dann wird das Gotteshaus entwidmet und mit den Arbeiten begonnen. Bis Ende des Jahres sollen sie abgeschlossen sein. Gebaut wird in der Kirche schon jetzt. So entstehen zurzeit im Bereich der Sakristei das Büro der Grabeskirche sowie ein Besprechungsraum und ein WC für Bürobesucher. Nahe des Zugangs zur Kirche wird ein behindertengerechtes WC gebaut.

Wenn die Grabeskirche Ende 2012 fertig ist, soll sie zwischen 1800 und 2000 Urnenplätze fassen. Arndt ist optimistisch, dass die Belegung dieser Plätze nur eine Frage der Zeit ist. Auch an der Elisabethkirche herrscht großes Interesse. Zurzeit beherbergt die erste Mönchengladbacher Grabeskirche mehr als 400 Urnen. Weit mehr als die Hälfte der 1600 Plätze ist bereits vergeben. Der große Zuspruch zu den beiden Grabeskirchen macht die Pläne für eine dritte Grabeskirche wahrscheinlicher. Ein Vorhaben für die Pfarre St. Josef in Rheydt wurde zunächst auf Eis gelegt. Man wolle abwarten, wie St. Matthias Günhoven angenommen wird. Pfarrer Klaus Hurtz hatte sich für eine Umwidmung der St. Josefkirche an der Keplerstraße starkgemacht, um so das Gotteshaus vor der Schließung zu bewahren.

Befürworter des Konzepts der Grabeskirche sehen in den Umwidmungen viele Vorteile. Von der Schließung bedrohte Kirchen könnten so erhalten werden. Zudem würden Urnengräber in einer würdevollen Umgebung geschaffen, die nicht von Angehörigen gepflegt werden müssen. Nach der Einschätzung von Thomas Arndt stehen die Chancen für eine dritte Grabeskirche in Mönchengladbach gut: "Das Konzept wird einen Siegeszug antreten."

(RP)
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