Mönchengladbach Personalrat der Stadt fordert mehr Mitarbeiter

Mönchengladbach · In etlichen Städten, die ähnlich verschuldet sind wie Mönchengladbach, wird in diesen Monaten deutlich mehr Personal abgebaut. Doch beim Haushaltssanierungskonzept der Stadt Mönchengladbach sind die Mitarbeiter vergleichsweise gut weggekommen. Die Politiker entschieden sich dafür, rund zehn Prozent von 3250 Stellen zu streichen und vor allem Steuern und Abgaben für die Bürger zu erhöhen.

Dafür gab es reichlich Kritik von Opposition und Bürgern — und jetzt auch noch vom Personalrat der Stadt. Der allerdings fordert etwas ganz anderes, nämlich mehr Stellen für die Verwaltung. Unter anderem, um "arbeitsbedingte Erkrankungen zu verringern, die Motivation der Kollegen zu erhöhen und Beförderungen für die Beamten zeitnah durchzuführen". So schreibt es Thomas Enk, stellvertretender Vorsitzender des Personalrats, in seiner Stellungnahme an Oberbürgermeister Norbert Bude.

Die Vertretung der städtischen Mitarbeiter beklagt, dass in vielen Bereichen die Aufgaben erheblich gestiegen seien, gleichzeitig jedoch ständig Personal reduziert werde. Das gilt zum Beispiel für jene, die die Anträge von Sozialhilfeempfängern betreuen. Schon jetzt gebe es dort Personalnotstand. Die Fallzahlen würden aber weiter steigen. Dort angesichts der prognostizierten Entwicklung keine weiteren Mitarbeiter einzustellen, findet Thomas Enk "geradezu fahrlässig". Auch in anderen Bereichen sei es eng. Ob die Zahl der Mitarbeiter bei der Kinderbetreuung und in der Tagespflege ausreiche, sei fraglich. Und der für Verbraucherschutz und Tiergesundheit zuständige Fachbereich brauche dringend eine neue Stelle. "Es besteht ein wesentliches Defizit im Bereich risikoorientierter Betriebskontrollen", berichtet Enk. Der Personalrat appelliert an Oberbürgermeister und Fraktionen, in diesen Bereichen nachzubessern.

Die Arbeitsbelastung sei schon jetzt viel zu hoch. "Für den Personalrat steht das Wohl der Mitarbeiter an oberster Stelle", so Enk. Wichtig sei zudem die Zusage, weiter auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten.

(RP/ac)
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