Mönchengladbach Pendler zeigen Verständnis

Mönchengladbach · Leere Haltestellen, geschlossene Kindergärten und ein erhöhtes Verkehrsaufkommen - das sind die Folgen der zweiten Streikwelle im öffentlichen Dienst in NRW. Viele Pendler in Mönchengladbach hatten am Vormittag jedoch Verständnis für die Streikenden.

Warnstreik: Pendler in Gladbach zeigen Verständnis
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Warnstreik: Pendler in Gladbach zeigen Verständnis

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Am Mönchengladbacher Hauptbahnhof stehen um 8.14 Uhr drei Frauen, um von dort mit dem Zug ins Neandertal zu fahren. Marion Gori (65) hat den kürzesten Weg, sie ist zum Bahnhof gelaufen. Für Karin Cuypers (70) und Waltraud Dickmeiss (67) war der Weg jedoch zu weit. "Mein Mann hat mich zum Bahnhof gebracht", erzählt Dickmeiss, Karin Cuypers wurde mitgenommen.

"Beim Streik vor 14 Tagen hatte ich keine Alternative zur Busfahrt. Deshalb konnte ich nicht mit zur Wanderung fahren. Der Weg von Holt bis zum Bahnhof ist zu lang, um ihn zu Fuß zu bewältigen", sagt Cuypers. So nehmen an diesem Tag alle drei an der Wanderung teil.

Holger Hexgen hingegen war überhaupt nicht bewusst, dass am Mittwoch gestreikt wird. "Meine Freundin hat mich dann per Handy informiert, dass es vielleicht Probleme geben wird", erklärt der 40-Jährige. "Ich habe zwar Verständnis für den Streik, aber leider ist niemand vom Kundenservice vor Ort, der Auskunft darüber geben kann, wie die Situation in Ennepetal ist." Denn dort arbeitet Hexgen.

Weil die Busse in Mönchengladbach nicht fahren, steigen viele Pendler auf ein Taxi um. Taxifahrer Günter Oellers (67) erwartet den großen Ansturm auf die Taxen aber erst für den Nachmittag. "Im Moment läuft alles wie gewohnt. Später wird aber mehr Betrieb sein, das war schon beim Streik vor 14 Tagen so", erklärt er.

Mit erhöhtem Verkehrsaufkommen rechnet die Stadt vorallem am Nachmittag und rät allen Fußball-Fans eine zeitige Anfahrt zum Pokalspiel (20.30 Uhr). "Bei Spielen gegen den FC Bayern kommen außerdem viele Bayern-Fans aus allen Richtungen nach Gladbach", sagt Stadtsprecher Dirk Rütten. Und auch die Polizei geht von langen Staus aus: "Die Fans sollten früh losfahren und viel Zeit einplanen."

Vom Mönchengladbacher und vom Rheydter Hauptbahhof bringen Shuttle-Busse die Fans ins Stadion. Ab 17.30 Uhr bis kurz vor dem Anpfiff fahren die Busse auf der Rückseite der beiden Hauptbahnhöfe im Fünf-Minuten-Takt ab. Ab der Haltestelle Künkelstraße ist der Bus-Transfer ab 17 Uhr bis 30 Minuten vor Anpfiff im 20-Minuten-Takt garantiert.

"Wir haben 70 Busse für den Shuttle-Dienst im Einsatz, 50 davon sind große Gelenkbusse", sagte eine NEW-Sprecherin, "doppelt so viele wie bei einem Bundesligaspiel."

(ila)
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