Mönchengladbach Patrick Herrmann und die verkehrte Raute

Mönchengladbach · Beim Interview nach dem 1:1 gegen Villarreal sah man auf der Brust des Gladbacher Torschützen ein spiegelverkehrtes Vereins-Emblem. Kommt der Fehldruck nun ins Museum? Granit Xhaka fand derweil ein Mobiltelefon auf dem Platz.

 Nach der Pause spielte Borussias Flügelstürmer mit dem spiegelverkehrten Emblem auf der Brust. Sein Tor schoss er vor der Pause aber mit einer tadellosen Raute.

Nach der Pause spielte Borussias Flügelstürmer mit dem spiegelverkehrten Emblem auf der Brust. Sein Tor schoss er vor der Pause aber mit einer tadellosen Raute.

Foto: Fotos: Twitter, Imago

Patrick Herrmann hatte es gar nicht gemerkt. Während es im Internet schon mächtig rumorte, weil im Fernseh-Interview zu sehen war, dass die Raute auf seinem Europapokal-Trikot spiegelverkehrt war, marschierte der Borusse nach dem 1:1 gegen den FC Villarreal nichts ahnend in den Businessbereich des Borussia-Parks. "Da kam mein Bruder Pascal und sprach mich darauf an. Ich sagte: Das kann nicht sein. Aber dann habe ich mir das Trikot noch mal angeschaut und meinen Augen nicht getraut", berichtete Herrmann gestern.

Wochenlang war er nur ein Nebendarsteller, weil Neuling André Hahn seinen Platz auf der rechten offensiven Seite bekommen hatte. Gegen Villarreal spielte Herrmann erstmals von Beginn an - und schoss gleich ein Tor. "Das tut natürlich gut", gestand er. Dann kam die Geschichte mit der verkehrten Raute. "Das ist verrückt", sagte Herrmann.

Dabei war zunächst mal alles normal, auch über seinem Herzen. Im ersten Durchgang trug er ein Trikot ohne Mängel, in dem schoss er auch sein Tor. Weil das Leibchen dann regennass war, griff er sich ein Ersatz-Hemd. "Dass ich ausgerechnet das Trikot bekommen habe, ist schon kurios. Es ist ein Unikat", sagte Herrmann. Denn es war das einzige im gesamten Trikotsatz, bei dem die Raute nicht richtig war. "Wir haben alle Trikots kontrolliert, und es ist tatsächlich nur bei diesem der Fall", sagte Borussias Sprecher Aretz gestern. Es sei ein Fehler des Herstellers gewesen, der aber auch den Borussen nicht aufgefallen sei, so Aretz.

Noch hat Patrick Herrmann das seltsame Stück bei sich. Doch möglich ist, dass es künftig einen Ehrenplatz bekommt. Guido Uhle, Chef der Sponsoring-Abteilung des Klubs, hat die Idee, das Herrmann-Trikot im geplanten Borussia-Museum auszustellen. "Das wäre natürlich toll, dann bin ich auf jeden Fall im Museum dabei", sagte Herrmann. Möglich ist aber auch, dass seine Dienstkleidung vom Donnerstag zum Sammlerobjekt wird. Borussia stellt ab und an im Online-Shop Versteigerungen ein. Ist Herrmanns Trikot dabei, wird es sicher heiß begehrt sein.

Der Fall mit der verkehrten Raute war nicht die einzige Seltsamkeit in diesem Europa-League-Spiel. Granit Xhaka fand während der Partie ein blaues Mobiltelefon auf dem Spielfeld. "Es lag einfach da rum. Ich habe draufgeschaut, aber es war mit einem Code gesperrt", erzählte Xhaka gestern. Fast hätte das Telefon für große Aufregung gesorgt. Ein Uefa-Offizieller war schon auf dem Weg zur Stadion-Regie, um das Werfen von Gegenständen zu untersagen. Doch es war kein Wurfobjekt, sondern einem der Physiotherapeuten Villarreals aus der Hosentasche gerutscht, als er auf dem Rasen im Einsatz war. Der Mann debattierte lange mit dem Uefa-Herren, erst als er seinen Freischalt-Code eintippte, war die Sachlage klar.

Klar ist auch für Patrick Herrmann, dass er künftig seine Trikots immer genau prüfen wird, bevor er auf den Platz geht. "Aber so etwas passiert wohl nur einmal im Leben", vermutete Herrmann.

(RP)
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