Schon 20 Fälle in Mönchengladbach Vorsicht, Betrug - SMS zu angeblicher Paket-Benachrichtung im Umlauf

Mönchengladbach · Vorsicht, Falle: Wer SMS im Namen von Paketdiensten bekommt, sollte skeptisch sein. Das Ganze ist eine beliebte Betrugsmasche. Alleine in Mönchengladbach wurden bereits mehr als 20 solcher Betrugsfälle gemeldet.

 Solche Kurznachrichten werden gerade verschickt.

Solche Kurznachrichten werden gerade verschickt.

Foto: RP

Betrüger verschicken zurzeit vermehrt SMS, die eine angebliche Zustell-Nachricht enthalten. „Ihr Paket wird heute zum Absender zurückgeschickt. Letzte Möglichkeit, es abzuholen“, heißt es darin etwa. Oder: „Ihr Paket wurde verschickt. Überprüfen und akzeptieren Sie es.“ In einigen Fällen wird auch eine Firma genannt, die eine Bestellung auf den Weg gebracht haben soll. Und nicht selten werden die Empfänger der SMS persönlich mit Namen angesprochen. Was folgt ist immer ein Link, den man anklicken kann. Doch Vorsicht, das ist eine Falle.

Bei der Polizei in Mönchengladbach wurden in den Monaten Februar und März allein 20 Fälle gemeldet. Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich weitaus höher. Denn nicht jeder wendet sich sofort an die Polizei. Landesweit werden solche Kurznachrichten zu Tausenden verschickt. Ein Schneeballsystem. Etliche Polizeibehörden und Landeskriminalämter haben bereits Warnungen herausgegeben.

Wer den Link in der betrügerischen Kurznachricht auf dem Smartphone anklickt, könnte böse Überraschungen erleben. Denn durch den Klick wird der Download einer Schadsoftware gestartet. Kurz darauf beginnt das infizierte Mobiltelefon automatisch, also ohne Zutun des Besitzers, ebenfalls den massenhaften Versand von SMS. Das heißt: Der Nutzer des Handys wird ungewollt zum Absender und verschickt ebenfalls gefährliche Links. Das kann unter Umständen auch zu Kosten bei den Nutzern führen. Wer zum Beispiel keine Flatrate hat und für jede SMS bezahlen muss, ist schnell einen zwei- oder dreistelligen Betrag los.

Aber es gibt noch eine weitere, schlimmere mögliche Auswirkung: Durch die Schadsoftware wird Fremden der Fernzugriff auf das Smartphone ermöglicht. „Dadurch besteht die Gefahr, dass unberechtigt Daten von den Smartphones abgegriffen werden“, teilt die Polizei mit. Das betreffe auch Passwörter. Damit könnte beispielweise in App-Stores eingekauft werden.

Die Betrüger nutzen offenbar die Folgen des Lockdowns. Denn in der Pandemie bestellen immer mehr Menschen Waren im Internet. So ist es sehr wahrscheinlich, auf Personen zu treffen, die einer solchen SMS glauben, da sie tatsächlich auf Pakete warten. Umfangreiche Informationen über die neue betrügerische Masche gibt es zum Beispiel im Internet auf der Seite des Landeskriminalamtes Niedersachsen.

Wenn unerwünschte SMS auf dem Smartphone eingehen, rät die Polizei Wesel: das Smartphone in den Flugmodus versetzen, den Internetprovider informieren, eine Drittanbieter-Sperre einrichten und prüfen, ob durch die SMS höhere Kosten entstanden sind. Zudem sollten Cybercrime-Opfer das Smartphone in den Werkzustand versetzen und Kennwörter – vor allem fürs Online-Banking – auf einem anderen Gerät ändern.

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