Mönchengladbach Pahlkebad als Kulturhalle

Mönchengladbach · Stadtsportbund-Präsident Bert Gerkens fordert einen Neubau für das Rheydter Stadtbad in der Nähe des Grenzlandstadions. Das Pahlkebad soll bleiben, aber in eine Veranstaltungshalle umgebaut werden. Vorbild ist das Ebertbad in Oberhausen.

Soll das Rheydter Stadtbad neu gebaut werden? Oder wird das bestehende Pahlkebad saniert? Die Frage scheint beantwortet — im Sinne der Sanierungslösung, die bis zu 7,2 Millionen Euro kosten kann. Nun kommt ein neuer Vorschlag. Und der stammt von der Vertretung der Mönchengladbacher Sportler, dem Stadtsportbund. Sein Präsident Bert Gerkens vertritt rund 50 000 Sportler in der Stadt. Er plädiert für ein reines Funktionsbad als Neubau — ohne gleichzeitig das historische Pahlkebad abreißen zu wollen.

Denkmal wird erhalten

Als Standort für das neue Rheydter Stadtbad hat er das Grenzlandstadion erkoren, wo die Stadt genügend eigene Grundstücke habe. Für das Pahlkebad wünscht er sich eine andere Nutzung als Veranstaltungsstätte. "So bekommen wir ein neues Bad, das den heutigen technischen Ansprüchen entspricht. Und gleichzeitig bleibt das Pahlkebad als Denkmal erhalten, wird aber anders genutzt", sagt Gerkens.

So abwegig der Gedanke erscheinen mag — er ist es nicht. In Oberhausen gibt es Vergleichbares. Hier kam nach 88 Jahren 1983 das "Aus" für das Stadtbad am Ebertplatz. Einige Jahre später entwickelte die Initiativgruppe "Förderkreis Ebertbad", bestehend aus Bürgern, Architekten und Kommunalpolitikern, ein Nutzungskonzept für ein kulturelles Zentrum als Spiel- und Erlebnisstätte, um das historische Gebäude mit neuen Inhalten zu füllen. Das Ex-Bad wurde 1986 unter Denkmalschutz gestellt, die Stadt Oberhausen gewährte dem Verein eine 25-jährige mietfreie Nutzung — unter der Voraussetzung, dass der Stadt keinerlei Folgekosten entstehen würden. Nach dem Umbau wird die Ebertbad-Halle für Veranstaltungen genutzt.

Größere Verzögerungen?

Der CDU-Ratsherr Rainer Brandts hatte dieses Modell und Gerkens' Vorschlag im Blick, als er in der jüngsten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses der Stadt der Verwaltung entsprechende Fragen stellte. Er will wissen, ob ein Neubau im Bereich des Grenzlandstadions denkbar ist, wie viele Plätze eine Veranstaltungshalle Pahlkebad bieten könnte und ob es größere Verzögerungen gibt, wenn der Vorschlag von Stadtsportbund-Präsident Bert Gerkens geprüft wird. "Den Standort Grenzlandstadion halte ich für optimal. Da sind mehrere Schulen und die Hochschule in der Nähe", sagt Brandts.

Auch Gerkens hofft, dass sein Vorschlag noch einmal diskutiert wird. Er ist sicher, dass die Schwimmvereine dabei mitziehen werden. Gerkens: "Die Betriebskosten in einem sanierten Pahlkebad sind um rund 300 000 Euro jährlich höher als in einem neuen Bad. Diese Mehrkosten werden uns Sportlern irgendwann um die Ohren gehauen, wenn wir andere Forderungen stellen."

(RP)
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