Mönchengladbacherin outet sich als queer Wie eine homosexuelle Pfadfinderin ihren Platz in der Kirche fand

Mönchengladbach · 125 Menschen, die für die katholische Kirche arbeiten, haben sich mit der Initiative „Outinchurch“ als queer geoutet. Auch Corinna Hilgner (31) aus Mönchengladbach. Wer sie ist, was sie sich früher gewünscht hätte und wofür sie heute kämpft.

 Corinna Hilgner hat sich mit als homosexuell geoutet.

Corinna Hilgner hat sich mit als homosexuell geoutet.

Foto: Diözesanverband Aachen/dpsg

Sie ist in der katholischen Kirche aufgewachsen und lesbisch: Corinna Hilgner aus Mönchengladbach. Die 31-Jährige arbeitet heute für die deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg in Wegberg und schult die Leitungskräfte der Stämme unter anderem darin, geschlechtersensibel miteinander und mit queeren Jugendlichen umzugehen. Gemeinsam mit 124 anderen Mitarbeitern der katholischen Kirche outete sie sich. Hilgner ist homosexuell. Das erste Mal in ein Mädchen verliebte sie sich in der zweiten Klasse. Dass sie nun mutig zu sich selbst stehen darf, war für die heute 31-Jährige nicht immer möglich, berichtet sie. Denn die Mönchengladbacherin hatte lange Zeit Schwierigkeiten, ihren Glauben und ihre Sexualität zeitgleich auszuleben. Und für Menschen, die nicht heterosexuell sind oder deren Geschlechtsidentität nicht mit der übereinstimmt, die bei ihrer Geburt festgestellt wurde, ist es in der Kirche sogar riskant, dazu zu stehen. Das berichten Hilgner und ihre Mistreitenden. Viele fürchten um ihren Arbeitsplatz, denn die Institution kann darüber entscheiden.