Mönchengladbach Osteuropäische Pflegekräfte legal vermittelt

Mönchengladbach · Der Mönchengladbacher Jürgen Rahner sorgt mit seiner Firma Promedica Plus für individuelle häusliche Betreuung.

 Pflegeberater Jürgen Rahner

Pflegeberater Jürgen Rahner

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Schätzungen zufolge arbeiten in Deutschland rund 200 000 Frauen aus osteuropäischen Staaten illegal in einem Pflegeberuf - ohne Versicherung, Anspruch auf Beschäftigung und Arbeitnehmerschutz. Neben diesen Nachteilen für die Pflegekraft liegt ein ebenso großes Risiko bei der zu betreuenden Person, denn die Beschäftigung einer illegalen Pflegekraft ohne gültige Arbeitserlaubnis ist eine Straftat und kann mit einer Geldbuße von bis zu 50 000 Euro geahndet werden.

Das Unternehmen Promedica Plus bietet - angesichts des drohenden Fachkräftemangels in Deutschland - eine komfortable Lösung für die legale Beschäftigung von osteuropäischen Pflegekräften. Der Mönchengladbacher Jürgen Rahner ist seit Januar 2014 Promedica-Plus-Berater und Vermittler für die Betreuung in häuslicher Umgebung im Raum Mönchengladbach. Sein Kollege Achim Oschek ist für das Gebiet Viersen und Wegberg zuständig. "Passende Lösungen zu finden, die individuell auf die persönlichen Bedürfnisse und die häusliche Situation des Pflegebedürftigen abgestimmt sind, sind meine Aufgabe und mein Ziel", erklärt Rahner.

Die Franchise-GmbH Promedica Plus wurde 2009 gegründet und ist das exklusive Partnerunternehmen der Promedica 24 mit Sitz in Polen. Promedica 24 hat rund 7000 ausgebildete Pflegekräfte (weiblich wie männlich) unter Vertrag. Über 50 deutsche Franchise-Partner sind bisher schon 17 000 Vermittlungen zustande gekommen.

Vor einiger Zeit hängte Rahner seinen Job als Geschäftsführender Gesellschafter der Impuls GmbH für Weiterbildung an den Nagel und suchte "nach einer sinnvollen Tätigkeit, die Helfen und Kommunizieren miteinander verbindet". Seine persönliche Situation, einen Altenheimplatz für seinen pflegebedürftigen Vater zu finden, brachte ihn mit dem Thema in Kontakt. Er informierte sich, ließ sich vor Ort in Polen schulen und gründete sein Unternehmen.

Kunden melde sich bei ihm oft per Mail: "Gestern zum Beispiel schrieb mir eine Tochter, dass ihre Mutter nach einem Krankenhausaufenthalt, um zu Hause bleiben zu können, ab August eine Betreuung benötigt." Das sei eine typische Situation, für die Ressourcen, sprich Geld für Pflege, Kost und Logis, gefunden werden müssen. Zunächst werde ein sehr ausführlicher Fragebogen zu der betreuenden Person ausgefüllt, dieser werde an die Zentrale gemailt, die dann die passende Pflegekraft zuteilt.

Rahner: "Der Vorteil, den wir bieten, liegt in einer Vor-Ort-Betreuung, denn die Pflegekraft lebt für ihre Aufenthaltsdauer von ein bis drei Monaten im Haushalt." Deshalb müssten die Chemie und die Kommunikationsbasis in Bezug auf Sprachkenntnisse stimmen. Je nach Pflegeleistung - Rahner betont, dass nur pflegende und keine medizinischen Maßnahmen durchgeführt werden - liegen die Tagessätze zwischen 45 und 110 Euro. Dabei seien die Kategorien Silber (65 Euro) und Gold (73 Euro) die meist gewählten. Nach maximal drei Monaten hat das Pflegepersonal Anspruch auf Heimaturlaub, doch ein rotierendes System zwischen wenigen Pflegekräften gewähre für den zu Pflegenden große Kontinuität. "Das ist sehr wichtig, denn sehr oft entsteht ein enges persönliches Verhältnis zwischen Pflegekraft und Betreutem", betont Jürgen Rahner.

(apo)
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