Mönchengladbach Ordnungsamt verbietet Ruet-Wiss Karnevalsparty im Vereinsheim

Mönchengladbach · Es sollte am Freitag ein lustiger Abend werden im Kasino in Odenkirchen. Doch daraus wird nichts. Denn für die Räume gibt es keine Nutzungsgenehmigung.

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Foto: Jörg Knappe

Freunde des Karnevals und Mitglieder der KG Ruet-Wiss Okerke sind enttäuscht. Sie wollten am Freitagabend eine Party "op Kölsch" in ihrem eigenen Vereinsheim feiern. Künstler waren engagiert, Werbeplakate aufgehängt, Narren in Vorfreude. Doch jetzt wurde die Feier ganz kurzfristig vom Ordnungsamt untersagt. Der Grund: Die von der Stadt angemieteten Räume, in denen sich früher die Stadtteilbibliothek befand, sind nicht für öffentliche Feiern zugelassen.

Der Inhalt der E-Mail vom Ordnungsamt an den Vorsitzenden der Karnevalsgesellschaft Ruet-Wiss Okerke verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Auch, dass den Karnevalisten ein Strafgeld bis zu 5000 Euro angedroht wurde, falls heute Abend doch gefeiert werde. In Facebook war von Schildbürgerstreich der Stadt die Rede. "Womit sollen wir die Miete für das Ruet-Wiss-Kasino bezahlen, wenn wir keine Veranstaltungen durchführen können?", wurde gefragt.

Stadtsprecher Dirk Rütten bestätigte das Verbot für die Feier heute Abend. Das Kasino habe der Karnevalsverein vom städtischen Gebäudemanagement gemietet, und im Vertrag seien öffentliche Veranstaltungen und Versammlungen klipp und klar ausgeschlossen. "Es dürfen dort nur vereinsinterne Treffen stattfinden", sagt Rütten. Und: "Ruet-Wiss hat aber die Karnevalsparty im Internet und mit Plakaten beworben." Für eine öffentliche Nutzung gebe es aber keine Genehmigung, es müssten auch zunächst bauordnungsrechtliche Veränderungen vorgenommen werden. Im Übrigen sei die Anfrage auf Erteilung einer Ausschankerlaubnis auch erst am Dienstag bei der Stadt eingegangen.

So enttäuscht er auch ist, der Vorsitzende der KG Ruet-Wiss Okerke, Dr. Helmut Deden, kann die Entscheidung der Stadt nachvollziehen. "Ich arbeite selber in einer Behörde und weiß, dass in der Betriebsbeschreibung für das Kasino nur ganz bestimmte Veranstaltungstypen zugelassen werden. Wir haben dort keine Ausschankerlaubnis", sagt er. Nur in Ausnahmefällen wie Geburtstagsfeiern von Mitgliedern gebe es dort auch alkoholische Getränke. Dass die Party für heute Abend abgesagt werden muss, "müssen wir akzeptieren", sagt Deden. Langfristig gesehen wolle man aber eine Nutzungsänderung erwirken. Das werde man aber in Ruhe mit der Stadt diskutieren, sagt der Vereinsvorsitzende. Deden gibt zu, dass vor seiner Amtszeit schon öffentliche Partys im Kasino stattfanden. Offenbar war das aber nie bis zur Stadtverwaltung durchgedrungen. Dieses Mal aber fiel dem Ordnungsamt ein Werbeplakat für die Party in die Hand. Wie das geschah, will niemand verraten. In Odenkirchen wird aber gemunkelt, dass Wirte und Gastronomen einen Hinweis gaben.

(RP)
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