Mönchengladbach Obergärig lässt es richtig rocken

Mönchengladbach · Obergärig heißt die Band, die die Zeit um einige Jahrzehnte zurückdrehen kann. Beim NEW-Musiksommer spielten die sechs Gladbacher Rocker in der Konzertmuschel hinter der Kaiser-Friedrich-Halle Klassiker der Rockgeschichte. Mehr als 3000 Zuschauer hüpften und sangen mit.

 Die Gladbacher Coverband Obergärig kam mit Oldies aus den früheren Jahren der Rockmusik gut an. Schon am frühen Morgen sicherten sich etliche der mehr als 3000 Gäste einen Platz in der ersten Reihe.

Die Gladbacher Coverband Obergärig kam mit Oldies aus den früheren Jahren der Rockmusik gut an. Schon am frühen Morgen sicherten sich etliche der mehr als 3000 Gäste einen Platz in der ersten Reihe.

Foto: Hans-Peter Reichartz

Die 60er Jahre, das war die Zeit der Rolling Stones, Beatles und Monkees. Und es ist die Zeit von Obergärig. Nicht der Biersorte, sondern der Mönchengladbacher Sechs-Mann-Band, die es versteht, die Zeit um rund 50 Jahre zurückzudrehen. Schwarze T-Shirts an, die von den Rolling Stones mit der ausgestreckten Zunge in den Farben der englischen Flagge und die mit dem Freiheitskämpfer Che Guevara, dazu runde Sonnenbrillen und den E-Gitarren in den Händen – beim NEW-Musiksommer wurde es dieses Mal richtig rockig. Bei freiem Eintritt zog es am Oldie-Sonntag mehr als 3000 Zuschauer zur halbrunden Konzertmuschel in den Bunten Garten.

Start me up

"Schon vor zehn sind die ersten mit ihren Stühlen angekommen und haben sich ihre Plätze gesichert. Das ist doch phänomenal", freute sich Gitarrist Bernd Hermanns. Er musste sich strecken, um auch die Besucher in der letzten Reihe winkend begrüßen zu können. Um Punkt elf zupfte er dann seine Gitarre. Die Band legte los. "Start me up" von den Rolling Stones schallte hinter den Mauern der Kaiser Friedrich Halle in den Bunten Garten hinein. Beim taktvollen "Skinny Minnie" von Tony Sheridan hoben die Zuhörer fast einstudiert erst den linken, dann den rechten Arm über den Kopf, bevor sie dreimal in die Hände klatschten. "Und weil wir die Ärmchen jetzt gerade in Betrieb hatten, machen wir doch gleich weiter damit", versprühte Frontsänger Herbert Contzen, der sich gerne mal als Mick Jagger vom Niederrhein bezeichnet, gute Laune.

Euphorisch sang das Publikum die Klassiker mit, schunkelte und hüpfte in Erinnerung an alte Zeiten. "Wir bringen das passende Alter für diese Musik mit. Das ist einfach authentisch", sagte Gitarrist Hermanns. Seit 17 Jahren rocken die jung gebliebenen Musiker schon die Bühnen der Region. Warum es ihnen gerade die Zeit des Rock n' Roll so angetan hat, wissen sie schnell. "Wir haben unsere Jugend mitgenommen. Das, was wir früher gehört haben", so Hermanns.

Der Auftritt beim NEW-Musiksommer ist für die Band das Highlight des Jahres. Der ist für sie schon seit gut sieben Jahren Tradition, und der Termin wird jährlich dick im Kalender angestrichen. "Bis jetzt haben wir jedes Jahr den Besucherrekord geknackt", erzählte Gitarrist Hermanns voller Stolz. "Wenn das nicht hinhaut mit den Parkplätzen, dann organisieren wir einen Hubschrauber", scherzte Moderator und Mitorganisator Frank Nießen von der Pep-Eventagentur, als immer mehr Leute von der Rockmusik angelockt in den Park strömten.

Noch ein weiterer Rekord konnte übertroffen werden. Wie jedes Jahr wurde für den guten Zweck gesammelt. Dieses Mal klapperte die Mönchengladbacher Tafel mit ihren Dosen durch die Menschenmenge. Exakt 3780,02 Euro kamen dabei zusammen. "Teils sind uns die Leute nachgelaufen, weil sie unbedingt spenden wollten und dachten, sie hätten uns verpasst. Es war einfach ein tolles Spenden-Publikum", bedankte sich die Tafel-Vorsitzende Monika Bartsch. Eins fanden die Musiker bei dem guten Wetter dann doch irgendwie schade. Keiner hatte Stiefel an. Und so wippte das begeisterte Publikum eben mit sommerlichem Schuhwerk bekleidet zu Nancy Sinatras "These boots are made for walking".

(RP)
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