Mönchengladbach Oberbürgermeister: Zwei waren Lehrer

Mönchengladbach · Die 1975 aus bis dahin selbstständigen Städten zusammengewachsene Großstadt Mönchengladbach hatte seither erst vier Oberbürgermeister. Und gleich zwei von ihnen waren von Beruf Lehrer – genau wie der gestern Abend von der CDU nominierte Norbert Post.

Theodor Bolzenius hatte das Amt von 1975 bis 1984 inne. Er kam 1965 als Leiter des Stiftisch-Humanistischen Gymnasiums nach Mönchengladbach. 1969 wurde er erstmals in den Rat gewählt. Zwei Jahre später war er bereits Fraktionsvorsitzender der CDU. Maßgeblich mit vorangetrieben hat Bolzenius den Bau des Museums Abteiberg. Außerdem förderte er das Kulturfestival Ensemblia. In seiner Amtszeit enstanden viele Schulbauten in der Stadt. Bolzenius starb 1997.

Heinz Feldhege, inzwischen Ehrenoberbürgermeister, ist der Rekord-Amtsinhaber. 13 Jahre repräsentierte er als Oberbürgermeister die Stadt. Wegen seiner natürlichen Art war und ist er bei der Bevölkerung ausgesprochen beliebt. Dabei hatte der Bundesbahnbeamte selbst nicht im geringsten damit gerechnet, gewählt zu werden. Feldhege setzte sich besonders für das Zusammenwachsen von Rheydt und Gladbach ein. Die Rheydter haben dem gebürtigen Eickener sein großes Engagement zur Rettung von Schloss Rheydt besonders hoch angerechnet. 1997 trat er ab.

Monika Bartsch schrieb sich gleich mehrfach in die Mönchengladbacher Geschichtsbücher ein. Sie war nicht nur die erste Frau, die das höchste Amt der Stadt bekleidete. Die gelernte Hauptschullehrerin war auch die erste, die ab November 1998 im Amt nicht mehr allein für das Repräsentieren verantwortlich war, sondern als erste gewählte hauptamtliche Bürgermeisterin auch Chefin der Verwaltung war – und damit Vorgesetzte von mehreren tausend Mitarbeitern. In ihre Amtszeit fiel die Erschließung des Nordparks. Zu Mönchengladbachs Image als Sportstadt trug sie bei, in dem sie sich sehr für die Vergabe der Hockey-WM einsetzte.

Norbert Bude war wohl selbst völlig überrascht, als er 2004 zum Oberbürgermeister gewählt wurde. Der Postbeamte war als krasser Außenseiter ins Rennen gegangen und im ersten Wahlgang seinem CDU-Kontrahenten Stefan Wimmers deutlich unterlegen. Im Amt gewann der SPD-Mann rasch an Profil. Als Kommunikator und Moderator versucht er immer wieder, Menschen unterschiedlicher Positionen an einen Tisch zu bekommen. Sein besonderes Augenmerk gilt der Förderung von Familien und dem Kampf gegen Wahlmüdigkeit. Auch über die Stadtgrenze hinaus macht Bude auf sich aufmerksam. Er ist amtierender Vorsitzender des nordrhein-westfälischen Städtetags.

(RP)
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