Mönchengladbach OB tanzt bei Seelöwe-Sitzung

Mönchengladbach · Ein sprechender Affe, ein tanzender Norbert Bude und fliegende Tanzmariechen: Kaum zu toppen waren Programm und Stimmung bei der 40. Seelöwe-Sitzung. 1100 Menschen ließen bis nachts die Kaiser-Friedrich-Halle beben.

stadtmitte Es gibt viele Gründe, die Seelöwe-Sitzung zu besuchen. Einer von ihnen: Wo sonst tanzt ein Oberbürgermeister zu Liedtexten wie "Ich habe eine Zwiebel auf dem Kopf, ich bin ein Döner"? Bis 23 Uhr amüsierte sich Norbert Bude auf der 40. Jubiläumssitzung. "Diese Sitzung hat eine lange Tradition", sagte Bude. "Das Programm ist immer fantastisch. Ich komme sehr gerne hier hin." Ebenso wie 1100 weitere Gäste, die die Kaiser-Friedrich-Halle auch nach Ende des offiziellen Programms um 1 Uhr nachts nur zögerlich verließen.

Sollte jemand mit Kummer ins Kostüm geschlüpft sein, binnen kurzer Zeit entglitt der Alltag: Klaus & Willi, Kölsch Fraktion, Fritz Schopps, Tim Toupet, Bernd Stelter, die Rheinveilchen und die Räuber waren nur einige der bekannten Namen, die das Unternehmen Real und die Karnevalsgesellschaften "Wenkbülle" und "Roer möt" in diesem Jahr präsentierten.

Kein Bein blieb still

Mit dem Bauchredner Klaus und seiner Affenpuppe Willi bildete ein Höhepunkt gleich den Auftakt. Willi: "Wie nennt man ein Kind, das mit der Kölsch-Flasche groß geworden ist?" Klaus: "Keine Ahnung." Willi: "Frühchen." Auch die Versicherungsbranche verschonte der Bauchredner nicht: "Hamburg Mannheimer heißt jetzt Ergo, weil die ungarischen Prostituierten den alten Namen nicht aussprechen konnten." Für Party-Stimmung sorgte der Schlagersänger Tim Toupet unter anderem mit seinem "Fliegerlied" und der Karnevalshymne "Ich bin ein Döner" – kein Bein blieb still, kein Stuhl unverrückt.

Nach einer artistisch packenden Vorstellung der Kölner Tanzgruppe Rheinveilchen folgte mit Bernd Stelter ein weiterer großer Name. Zynisch, schonungslos und mit feinem Wortwitz kommentierte Stelter das Zeitgeschehen. Etwa bei der Antwort des ZDF auf die (fiktive) Bewerbung Berlusconis um die Moderation bei "Wetten, dass..?": "Das wäre sicher schön und ganz munter, aber wie kriegen wir dich dann von der Michelle Hunziker runter?" Im Anschluss bewies die Kölner Band "De Klüngelköpp", warum sie als "neuer Stern am Karnevalshimmel" gepriesen wird. Karnevals- und Stimmungsmusik beherrschten die im Stil der 20er Jahre gekleideten Musiker ebenso wie ruhigere Stücke.

Und zu den "Räubern", die um kurz nach 24 Uhr die Bühne betraten, bleibt nur die Feststellung: Niemand wollte gehen, als sie endeten, sie hätten wohl Zugaben bis in den frühen Morgen geben dürfen. "Es wird auch eine 41. Seelöwe-Sitzung geben", sagte Roland Neuwald, der Vorsitzende der Geschäftsführung bei Real. "Uns ist es wichtig, Mönchengladbach etwas zurückzugeben." Viele werden sich schon jetzt auf nächstes Jahr freuen.

(fae)
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