Mönchengladbach NVV will Biogasanlage bei Wanlo bauen

Mönchengladbach · Die erste Sitzung der neuen Bezirksvertretung West im Sitzungssaal des ehemaligen Kreuzherrenkloster in Wickrath hatte zwei bestimmende Tagesordnungspunkte, die zusammen behandelt wurden: die Änderung des Flächennutzungsplans und der dazugehörige Bebauungsplan auf einem Gebiet östlich von Wanlo. Die NVV möchte zwischen der A 46 und der Kreisstraße K 19 eine Biogasanlage errichten und stellte zusammen mit Werner Wynen, in der Stadtverwaltung zuständig für den Flächennutzungsplan, einen Vorentwurf vor. "Wir müssen mit den alternativen Energien neue Wege gehen. Wenn wir es jetzt nicht machen, werden andere kommen und es tun", sagte der Prokurist der NVV, Paul Rutten.

Nach längerer Suche halten die Planer das 4,5 Hektar große Gelände für den idealen Standort, zumal in direkter Nachbarschaft schon eine Kompostieranlage steht. In der Biogasanlage sollen pro Jahr 30 000 Tonnen Mais und 3000 Tonnen Rindergülle vergären. Das Gas wird dann aufgefangen, aufbereitet und ins Netz eingespeist. Der Mais soll von Landwirten aus dem Umkreis von 15 Kilometern kommen, mit denen die NVV eine Betreiber-Gesellschaft (mit je 50 Prozent Beteiligung) gründen möchte.

Zwei der zehn Millionen Euro müsste die Gesellschaft zum Bau der Anlage aufbringen. "Bezüglich der Lärmbelästigung und der Geruchsentwicklung gibt es nichts zu befürchten", verwies Rutten auf ein Gutachten, das die NVV für ihre Biogas-Anlage in Wassenberg anfertigen ließ. Ein Gutachten über das zu erwartende Verkehrsaufkommen ist in Auftrag gegeben. Die größten Bedenken äußerte die Bezirksvertretung auch hinsichtlich der Verkehrsproblematik.

"Die Dörfer im Süden sind schon genug belastet", sagte der Vorsitzende der Dorfinteressengemeinschaft Wanlo, Reinhold Giesen. Zudem regten Erika Gils und Ulrich Mones von der SPD an, die Bürger so schnell wie möglich zu informieren. Auf Vorschlag von Bezirksvorsteher Arno Oellers soll nun im Januar eine Informationsveranstaltung in Wanlo organisiert werden. Zuvor wollen die Mitglieder der Bezirksvertretung die Biogasanlage in Wassenberg besuchen, um sich ein noch besseres Bild machen zu können. "Grundsätzlich stehen wir dieser Idee positiv gegenüber", sagte Oellers.

(RP)
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