Mönchengladbach NVV heißt NEW mit Apostroph

Mönchengladbach · Eine Million Euro kostet das neue Logo der NVV-Gruppe. Das Symbol macht deutlich, dass NVV und Viersener Niederrheinwerke eine Holding sind. Ebenso wichtig ist eine neue Struktur, die 5,5 Millionen Euro einsparen soll.

Als rund 1200 der insgesamt 1800 Mitarbeiter von NVV und den Viersener Niederrheinwerken erstmals das neue Logo ihres Unternehmens sahen, war viel Pyrotechnik im Spiel. Auf der Bühne des Wickrather Kunstwerks gab's Feuerzauber und eine imaginäre Hand, die mit wenigen Pinselstrichen "NEW'" auf eine Leinwand bannte.

Dazu nehme man violett-rot, mehrere Blautöne, runde das Ganze mit geschwungenen Formen ab und übertrage das so entstandene Farbmuster in den Schriftzug "NEW'" — fertig ist das neue Symbol für die Dachmarke der NVV-Tochter. Wobei der Apostroph kein Schreibfehler ist: Er gehört tatsächlich zum Logo.

Wie auch der vollständige Name für das Kürzel: "Niederrhein — Energie — Wasser". Damit jede Tochter identifizierbar ist, gibt es noch Zusatzbezeichnungen: etwa "mobil und aktiv Mönchengladbach" oder "Energie und Wasser regenerativ". Eine Million Euro lässt sich die NVV-Gruppe das Logo kosten: Gestaltung und Aufbringen zum Beispiel auf Bussen inklusive.

Zäsur für zwei Unternehmen

Die Energiemarke am Niederrhein, nach eigenen Angaben nach den Stadtwerken Düsseldorf zweitgrößter Versorger in der Region, leitet mit der Veränderung des Logos eine Zäsur ein. "Wir werden uns nach außen und innen neu ausrichten", sagt Vorstandsvorsitzender Friedhelm Kirchhartz.

Was das bedeutet, machte bei der Logo-Präsentation Vorstandskollege Dr. Rainer Hellekes deutlich: Die NEW mit Apostroph wird sich künftig noch mehr als bisher den regenerativen Energien zuwenden und versteht sich demnächst als eine Art Systemanbieter rund ums Thema Energie. "Der wird sich", so Hellekes, " auch mit Heiztechnik und Gebäudesanierung beschäftigen."

Bei der RTHW Aachen hat die NVV-Gruppe dazu bereits eine Forschungsinitiative in Auftrag gegeben, die sich damit beschäftigt, wie der Siedlungsbau der Zukunft aussehen kann — mit besonderem Blick auf die Energieversorgung.

Dabei scheint der Versorger Konsequenzen aus der gescheiterten Investition in eine Biogasanlage in Wanlo — das Vorhaben kam wegen Widerständen in der Gladbacher Politik nicht zustande — gezogen zu haben. "Wenn uns die Region nicht genügend Raum gibt, gehen wir in andere Regionen", sagte Vorstandsmitglied Frank Kindervatter. Ein Wink mit dem Zaunpfahl?

Am 1. Januar diesen Jahres erfolgte die organisatorische Fusion von NVV und Niederrheinwerken. Jetzt kommt es zu einer Bündelung der Kräfte. Dabei entsteht auch eine neue Struktur, die rund 5,5 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren einsparen soll.

Bis zu zwei Millionen Euro betreffen den Personalbereich. Kirchhartz kündigt den Abbau von Arbeitsplätzen an. "Das werden maximal 20 sein. Die werden wir sozialverträglich abbauen", sagt er. Dies ist Zukunftsmusik. Konkret ist die Einführung des Logos: Das kommt am 1. Januar.

(RP)
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