Kg Hau Ruck Nummerngirl Nadine macht die Männer närrisch

Mönchengladbach · Die Kölner Band De Kläävbotze war gestern Vormittag noch nicht ganz runter von der Bühne in der Eickener Mehrzweckhalle, da klatschten die ersten Männer schon ungeduldig in die Hände.

Die Kölner Band De Kläävbotze war gestern Vormittag noch nicht ganz runter von der Bühne in der Eickener Mehrzweckhalle, da klatschten die ersten Männer schon ungeduldig in die Hände.

"Wir woll'n das Nummerngirl, wir woll'n das Nummerngirl", johlten sie - und Nummerngirl Nadine ließ die rund 350 Männer, die zur Herrensitzung der KG Hau Ruck gekommen waren, nicht länger warten. In knappem Schottenröckchen und bauchfreiem Shirt tänzelte sie zu dem Lied "Laudato si" über die langen Tischreihen. Zwischendurch blieb sie stehen und schäkerte mit ihrem Publikum.

So ist das halt auf einer Herrensitzung: "Da ist alles deftiger und gespickt mit Männerwitzen", sagte Marianne Prinzen. Die Schatzmeisterin der KG Hau Ruck war eine der wenigen Frauen, die sich gestern in die Mehrzweckhalle wagten. "Sie ist das Herz der KG Hau Ruck", betonte Ratsherr Matthias Johnen, während er sich im Foyer einen Imbiss gönnte. Doch das war nicht der Hauptgrund dafür, dass Marianne Prinzen da war: "Ich muss die Künstler bezahlen", begründete sie.

Büttenreden, kölsche Lieder, Showtanz zu südamerikanischen Rhythmen und eine Travestieshow standen unter anderem auf dem Programm. Zwischen jedem Auftritt kam das knapp bekleidete Nummerngirl in den Saal. Den Büttenredner Ne Usjeflippte kündigte sie mit der Nummer 3 an. Mit einem durchdringenden "Morgen, Männer!", begrüßte dieser sein Publikum, bevor er von seiner aus der Form geratenen Frau erzählte: "30 Jahre verheiratet - jedes Jahr ein Kilo mehr". Erst an diesem Morgen habe sie ihn im Schlafzimmer überrascht, in High Heels und Netzstrümpfen, mit Handschellen. "Fessel' mich. Und dann kannst du mit mir machen, was du willst", sagte sie zu ihm. Ne Usjeflippte ließ sich nicht lange bitten, befestigte sie am Bett - "und dann hab' ich mich auf den Weg hierher gemacht".

Der Kölner kam gut an beim Eickener Publikum, brachte die Männer fast so zum Johlen wie das Nummerngirl. Bei einer Herrensitzung auf die Bühne zu gehen sei leichter, als bei einer Damensitzung, erzählte er nach seinem Auftritt: "Die Männer hören einem zu, die Frauen wollen nur Party machen." Und noch etwas taten die Männer gestern in der Mehrzweckhalle: Sie spendeten Geld. Ralf Kremer, Kurt Peters und Marcel Klinken von der KG Kinner Jloevet sammelten während der Sitzung im Saal für das Krankenhaus Neuwerk und das Elisabeth-Krankenhaus in Rheydt. "Das ist Tradition", erzählte Kremer. 608 Euro kamen so zusammen.

NADINE FISCHER

(naf)
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