Mönchengladbach Neuwerker Hallenbad wird abgerissen

Mönchengladbach · Die Abrissbagger rollten am Dienstag, 11. Dezember, am Neuwerker Hallenbad an. Der Abriss hat begonnen. In dem seit langem leerstehenden Gebäude kam es immer wieder zu Brandstiftungen. Wie es nun weitergeht, ist unklar.

 Der Bauzaun steht, bald rollen die Bagger an: Das ehemalige Hallenbad in Neuwerk wird abgerissen.

Der Bauzaun steht, bald rollen die Bagger an: Das ehemalige Hallenbad in Neuwerk wird abgerissen.

Foto: Ilgner

Als Dietmar Lejewski die Arbeiter auf dem Gelände des ehemaligen Neuwerker Schwimmbades sah, wunderte er sich: "Wir hatten ja bisher nicht gehört, dass hier irgendwas passieren sollte." Lejewski wohnt direkt gegenüber des alten Hallenbades am Gathersweg, in dem seine Kinder früher schwimmen gelernt hatten: "Wir haben eine Beziehung zu dem Bad", sagt Dietmar Lejewski: "Als direkter Anwohner interessiert man sich ja schon, was da jetzt passiert."

Nachdem es in den letzten Jahren immer wieder zu Brandstiftungen kam und die Feuerwehr zuletzt im Januar mit 75 Einsatzkräften zum Löschen ausrücken musste, wird das Gebäude nun abgerissen. "Es ist gut, wenn das Gebäude weg ist", sagt der CDU-Landtagsabgeordnete Norbert Post. Man habe immerhin lange genug auf eine Lösung warten müssen.

2006 war das Bad endgültig geschlossen worden, nachdem es zuvor nur noch von Schulen und Vereinen genutzt worden war. Anschließend hatten sich immer wieder unbefugte Personen widerrechtlich Zutritt zu dem Gebäude verschafft und Feuer gelegt. Damit soll es jetzt vorbei sein.

Zuständig für den Abriss ist die Mönchengladbacher H. Herzog KG, die bereits die ersten Container aufgestellt hat und mit Baufahrzeugen angerückt ist. Bis Januar, so hofft Norbert Post, könnten die Arbeiten abgeschlossen sein, "je nach Wetterlage". Die Kosten für den Abriss muss zunächst die Entwicklungsgesellschaft Mönchengladbach (EWMG) übernehmen: "Anschließend werden sie dann auf den Kaufpreis für das Grundstück aufgeschlagen."

Der Abriss des Neuwerker Bades ist allerdings nur der Anfang. In den nächsten Jahren könnten weitere ehemalige Schwimmhäuser von der Bildfläche verschwinden, um Platz für Neuansiedlungen zu schaffen. Auch die Bäder in Odenkirchen, Morr und Hardt sind inzwischen geschlossen. Was auf dem Grundstück in Neuwerk passiert, ist bislang allerdings unklar.

"Wenn ich höre, wie heiß begehrt Gewerbeflächen sind, wundere ich mich, warum das Gelände noch nicht an den Mann gebracht wurde", sagt CDU-Politiker Post. Dabei habe es seit der Schließung genug Zeit für die Suche nach Investoren gegeben. In der Bezirksvertretung Ende November hatte man das Thema daher noch einmal angeschnitten und nach Fortschritten gefragt.

Immerhin: Nun rollen die Bagger an. Nach dem endgültigen Abriss könnte Gewerbe oder Einzelhandel angesiedelt werden. "Es ist sicherlich eine Möglichkeit, dort Büroeinheiten zu schaffen", sagt Norbert Post: "Allerdings wäre auch eine Nahversorgung möglich und sinnvoll, weil die Menschen älter und kürzere Wege daher wichtiger werden." Sollten Büroräume auf dem Gelände zwischen Sportplatz und Wohnsiedlung entstehen, so Norbert Post, dann allerdings nur für Gewerbe, "die Fußball spielende Kinder akzeptieren."

(RP)
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