Mönchengladbach Neues Zentrenkonzept greift in den Städtebau ein

Mönchengladbach · Seit 2006 hat die Stadt ein Nahversorgungs- und Zentrenkonzept. Es beschreibt unter anderem, in welchen City- und Außenlagen Geschäfte bestimmte Produkte verkaufen können. Seit Mitte 2016 wurde das Konzept weiterentwickelt, der Rat hat das neue Werk bei seiner jüngsten Sitzung verabschiedet. Es enthält eine aktualisierte Datenbasis des Einzelhandels.

 Planungsdezernent Gregor Bonin

Planungsdezernent Gregor Bonin

Foto: Isabella Raupold

Es gibt mehrere Beispiele, die aufzeigen, welche Wirkung ein Zentrenkonzept hat. Erinnert sei an die Absicht eines Sporthändlers, der sich in der City Ost ansiedeln wollte. Dies scheiterte unter anderem daran, dass er Sportkleidung verkaufen wollte: Genau dies ist nur in den unmittelbaren Citybereichen möglich. Denn so soll verhindert werden, dass sich Betriebe auf der grünen Wiese ansiedeln und Citylagen ausbluten. Und 2009 gab es sogar heftige politische Turbulenzen, weil die CDU einen Aldi-Markt an der Hofstraße auf dem ehemaligen Coenen-Gelände genehmigen wollte. Zum Unwillen des Kooperationspartners FDP, der die Einhaltung der Vorgaben des Zentrenkonzepts verlangte. Es war ein Sargnagel für das damalige Bündnis. Heute steht fest: Das Nein war die richtige Entscheidung, weil es danach bessere Lösungen gegeben hat.

Neben den inhaltlichen Veränderungen in den letzten Jahren, bezogen etwa auf die Angebotsstruktur des Einzelhandels, gibt es andere Rahmenbedingungen und höchstrichterliche Urteile. Dabei stehen unter anderem die Sortimentsliste und die inhaltliche Abgrenzung der zentralen Versorgungsbereiche im Vordergrund. "Um die Entwicklung der Stadt bei der Entwicklungsstrategie ,MG + Wachsende Stadt', insbesondere die Entwicklung der Innenstadt und der anderen Zentren, positiv zu begleiten, Ansiedlungs- und Umnutzungsfragen im Grundsatz schnell bewerten und die wohnortnahe Nahversorgung langfristig sicherstellen zu können, ist die Fortschreibung des Nahversorgungs- und Zentrenkonzeptes notwendig gewesen", sagt Planungsdezernent Gregor Bonin. Dazu beauftragte die Stadt ein externes Büro. Durch den jetzt erfolgten Ratsbeschluss wird die Fortschreibung des Nahversorgungs- und Zentrenkonzeptes zu einem städtebaulichen Konzept, das bei der Aufstellung von Bebauungsplänen zu berücksichtigen ist. Die eigentliche Umsetzung des Konzeptes erfolgt über die verbindliche Bauleitplanung und Steuerung von Bauvorhaben.

(biber)
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