Mönchengladbach Neues Trikot ist extra eng für Reus

Mönchengladbach · Borussias Geschwindigkeitsfußballer mag hautenge Dienstkleidung. Seine Ideen wurden beim Design der neuen, grauen Auswärtskluft des Bundesligisten einbezogen. Einige Fans hätten es lieber klassisch gehabt, grün oder schwarz. Viele aber mögen das neue Hemd.

 Schnittig: Marco Reus war extra für den

Schnittig: Marco Reus war extra für den

Foto: Wiechmann

Marco Reus weiß, worauf es ankommt. Er und einige Teamkollegen hatten angemerkt, dass Borussias Trikots enger sein sollten. Reus, der Geschwindigkeitsfußballer will windschnittig sein für seine Tempodribblings. Und ein junger Mann wie er, modebewusst und stylisch, will auch gut aussehen bei der Arbeit. "Prima, es ist viel enger als in der letzten Saison", frohlockte Reus gestern, als er Borussias neue Auswärtskluft präsentierte.

Ausweichtrikot bleibt hellblau

"Marco hatte mit seinen Vorschlägen großen Anteil am Design, wir haben die Wünsche umgesetzt. Die Spieler sollen sich in den Trikots wohlfühlen. Wir werden auch die weißen Heimtrikots, die vom Design bleiben wie in der letzten Saison, enger machen", sagte Savino Carbotta von Borussias Ausrüster Lotto. Anthrazit ist das neue Hemd und hat giftig grüne Schrägstreifen. Das Grün findet sich auch in der Hose und den Stutzen wieder. Dass das Hemd farblich auch zum Tattoo an Reus' linkem Arm passt, findet er "lustig". Das Grau gefällt Reus durchaus, besser zumindest als das Hellblau, in dem die Gladbacher in den vergangenen Spielzeiten zuweilen in der Fremde antraten. Vom neuen Outfit ist auch Roman Neustädter angetan. "Es sieht gut aus", sagte der Mittelfeldspieler. Das Auswärts-Ausweichtrikot ist indes weiter das Hellblaue.

Matthias Neumann vom Fanprojekt ist sich nicht sicher, ob die Fans die neue Dienstkleidung der Borussen mögen werden. "Es ist gewöhnungsbedürftig. Es kann sein, dass wir bei den Auswärtsspielen als graue Mäuse verspottet werden. Ich erinnere da an die silbernen Trikots, die Borussia mal hatte, da war es auch so. Wenn wir aber erfolgreich sind in dem Trikot, dann werden alle Fans es lieben", sagte Neumann. Er hätte lieber ein schwarzes Trikot gehabt, ganz der Tradition entsprechend.

Gerade schwarz sollte es aber nicht sein, und auch nicht grün. "Das hatten wir in den letzten Jahren. Wir haben uns an der Trainingskleidungs-Linie orientiert, nur musste es für die Spiele dunkler sein", sagt Borussias Merchandising-Mann Holger Quante. Lotto hatte verschiedene Design-Vorschläge vorgelegt, der Klub entschied sich dann für das nun präsentierte Modell. Dieses ist ab heute zu haben – unbeflockt für 69,95 Euro. 10 000 Exemplare sind erst mal auf dem Markt, gut möglich, dass die schnell vergriffen sind.

Denn zumindest in einer Diskussionsrunde bei Facebook war ein Gros der Teilnehmer angetan von dem, was da zu sehen war. Allerdings musste zunächst ein Missverständnis ausgeräumt werden. Denn das Foto ließ die Vermutung zu, das Hemd sei blau. Einige Diskutanten hätten es doch lieber ganz klassisch gehabt: "Ich kenne Gladbach nur in Schwarz, Weiß und Grün, und es sollte auch keine andere Farbe im Trikot sein", schrieb einer. Andere hingegen finden das Trikot "sehr, sehr cool", "super", "richtig gut" und "echt toll".

Künftig sollen die Fans zumindest ein Mitspracherecht haben, was das Design und die Farbgebung der Trikots angeht. Via Facebook wollen Lotto und Borussia Meinungen einholen und diese in die Planungen einbeziehen. "Dann wissen wir, was die Fans wollen, sie haben ein gutes Gespür, was zum Verein passt", sagte Savino Carbotta. Fakt ist aber: Nicht auf die Farbe oder den Schnitt kommt es an, sondern auf den Erfolg. "Wenn wir Punkte holen, ist es fast egal, in welcher Farbe wir spielen", sagte Thomas Jaspers, Borussias Fanbeauftragter.

(RP)
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