Historischer „Me Too“-Prozess: Berufungsgericht hebt Urteil gegen Harvey Weinstein auf
EILMELDUNG
Historischer „Me Too“-Prozess: Berufungsgericht hebt Urteil gegen Harvey Weinstein auf

Mönchengladbach Neues Messer-Verbot

Mönchengladbach · Wer in der Stadt mit einem gefährlichen Messer erwischt wird, muss zahlen – auch wenn die Waffe gar nicht gezückt wurde. Obwohl es das neue Verbot noch gar nicht lange gibt, wurden schon fünf Jugendliche ertappt.

 Waffenrecht-Experten: Teresa Günnewig und Peter Heinze.

Waffenrecht-Experten: Teresa Günnewig und Peter Heinze.

Foto: Detlef Ilgner

Wer in der Stadt mit einem gefährlichen Messer erwischt wird, muss zahlen — auch wenn die Waffe gar nicht gezückt wurde. Obwohl es das neue Verbot noch gar nicht lange gibt, wurden schon fünf Jugendliche ertappt.

Vor zwei Wochen schlägt ein Trio grundlos zwei Männer zusammen und droht, sie mit einem Messer abzustechen. Am gleichen Tag hält ein 20-Jähriger einem Taxifahrer in der Nähe des Elisabeth-Krankenhauses ein Fleischermesser vors Gesicht, und in der Altstadt wird ein 19-Jähriger beraubt. Auch hier hatte der Täter ein Messer dabei. Es sind Überfälle wie diese, die die Bundesregierung zu einer Verschärfung des Waffengesetzes veranlasst haben.

Das bringt gleich viele neue Verbote, wie Teresa Günnewig und Peter Heinze, bei der Mönchengladbacher Polizei Sachbearbeiter für Waffenrecht, erklären. Messer und Schlagstöcke Seit dem 1. April dürfen zwar noch so genannte Einhandmesser (das sind Klappmesser, die mit einer Hand geöffnet werden können) oder Messer mit einer Klinge ab zwölf Zentimeter gekauft werden, aber sie müssen zu Hause bleiben. Weder zur Abschreckung noch zur Verteidigung dürfen sie eingesteckt werden. "Das ist eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld — meistens in Höhe von 100 Euro — bestraft wird", sagt Teresa Günnewig.

Das gleiche gilt für Teleskop-Schlagstöcke. Wer eine solche Waffe normalerweise beim nächtlichen Hunde-Gassi-Gehen durch den dunklen Park zur Sicherheit in der Jacke trägt, sollte in Zukunft darauf verzichten. Denn das ist verboten. Auch hier wurden seit Inkrafttreten des Gesetzes schon fünf Bußgelder verhängt. "Während die erwischten Einhandmesser-Träger eher jung waren, waren diejenigen, die mit Teleskop-Schlagstöcken ertappt wurden, eher älter", sagt Teresa Günnewig. Anscheinswaffen Pistolen oder Gewehre, die scharfen Waffen täuschend ähnlich sehen, dürfen in der Öffentlichkeit nicht mehr mitgeführt werden. Das gilt auch für Soft-air-Waffen, die eigentlich als Kinderspielzeug gelten, schon von 14-Jährigen gekauft werden dürfen und aus denen Plastikkügelchen abgeschossen werden.

Spielzeugpistolen mit Knallplättchen sind noch erlaubt. LEP-Waffen Wer eine Waffe mit Luftenergiepatrone (LEP) besitzt, die vorher eine echte scharfe Pistole war und dann umfunktioniert wurde, muss ab 1. Oktober eine Waffenbesitzkarte haben. Peter Heinze: "Es wurde festgestellt, dass sich diese Waffen schnell wieder scharf machen lassen. Handelsübliches Werkzeug reicht."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort