Mönchengladbach Neues Licht für Macks Stele

Mönchengladbach · Das Kunstwerk hinter der Kaiser-Friedrich-Halle war in die Jahre gekommen, die geriffelte Außenhaut der Skulptur matt und hässlich geworden. Die Firma mfi, die das Einkaufscenter an der Hindenburgstraße bauen will, finanziert die Restaurierung. In Kürze wird die Stele wieder strahlen.

Eine Lichtstele, die kein Licht reflektiert, ist keine Lichtstele. Genau deshalb funktionierte das 16 Meter hohe, schlanke Kunstwerk von Heinz Mack hinter der Kaiser-Friedrich-Halle schon seit Jahren nicht mehr. Die reliefierte Aluminium-Oberfläche war stark angelaufen, da konnte sich kein Sonnenstrahl mehr fangen, um an die Betrachter zurückgegeben zu werden. Ein großes Ärgernis — für den Künstler, für die Kunstfreunde, die das Objekt verrotten sahen, für die Stadt, die kein Geld hatte, an dem bedauerlichen Zustand etwas zu verändern. Dann kam die Rettung — ganz unerwartet. Die Firma Management für Immobilien (mfi), die demnächst an der Hindenburgstraße ein großes Einkaufszentrum bauen will, trat als Mäzen auf. Das Unternehmen finanziert die aufwendige Restaurierung des Kunstwerks.

Schon seit Wochen ist die Stele von Heinz Mack eingerüstet. Diplomrestauratorin Julia Giebeler, derzeit Volontärin am Museum Abteiberg, und der Schmiede- und Metallbaumeister Udo Stephan arbeiten gemeinsam daran, das Kunstwerk, das bereits seit 1970 im Bunten Garten steht, so herzurichten, dass es auf Dauer als wirkliche Lichtgestalt erfreuen kann. Unter ihrer fachlichen Aufsicht sind die Edelstahl- und Aluminiumplatten vom stählernen Kern des Werks entfernt worden.

Der stählerne Träger war vollkommen korrodiert, in seinem Inneren stand das Wasser einen halben Meter hoch. Inzwischen ist der Stahlkörper entrostet, zweimal mit Grundierung und mit doppeltem Abstrich versehen worden. Löcher wurden gestopft und eine Drainage zum Abließen von Kondenswasser gelegt"Da sind wir auf jeden Fall schon mal auf der sicheren Seite", sagt Udo Stephan.

Im nächsten Arbeitsschritt werden in Kürze die Edelstahlplatten an den Stahlträger montiert, und darauf die geriffelten Aluminium-Elemente. "Wir haben etliche der reliefierten Platten erneuern müssen", sagt Julia Giebeler. Glücklicherweise gab es noch die alten Walzen, auf denen Heinz Mack auch schon die ursprünglichen Platten prägen ließ. Julia Giebeler und Udo Stephan sind während der Arbeit an der Skulptur auf Macken gestoßen, mit denen sie nicht rechnen konnten. Beispielsweise Silikon, das sich durchs Aluminium fraß, Löcher an Stellen, an denen sie nichts zu suchen haben, und Spuren von eingetretenem Wasser. "Wir tüfteln so lange, bis wir ein optimales Ergebnis erreichen", sagen die beiden Fachleute.

Am 7. April wird um 11 Uhr die offizielle Übergabe der Lichtstele stattfinden. Der Künstler Heinz Mack, Oberbürgermeister Norbert Bude und Carsten Faust von mfi werden dabei sein.

(RP)
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