Mönchengladbach Neues Kammerorchester gibt sein Debüt

Mönchengladbach · Am 16. November stellt sich in Rheindahlen die "Camerata Gladbach" im ersten Konzert vor. Auf Initiative zweier Geigerinnen der Niederrheinischen Sinfoniker haben Profimusiker das erste Kammerorchester in Gladbach gebildet.

 Am 16. November stellt sich in Rheindahlen die "Camerata Gladbach" im ersten Konzert vor.

Am 16. November stellt sich in Rheindahlen die "Camerata Gladbach" im ersten Konzert vor.

Foto: Knappe, Jörg

Die Niederrheinischen Sinfoniker haben vor vier Jahren auf eigene Initiative eine neue Konzertreihe aufgelegt. Seither spielen Gruppen in wechselnder Besetzung pro Spielzeit vier selbst ausgewählte und erarbeitete Programme im Kammermusik-Genre. Jetzt ist der nächste Schritt erfolgt: Die Geigerinnen Johanna Brinkmann und Tanja Cherepashchuk haben an die 20 Mitstreiter, die meisten davon Mitglieder im Orchester der Städte Krefeld und Mönchengladbach, um sich geschart.

"Wir heißen Camerata Gladbach und sind das erste Kammerorchester in Mönchengladbach", sagt Johanna Brinkmann. Und ihre Kollegin, die aus der Ukraine stammende Tanja Cherepashchuk, ergänzt: "Johanna und ich hatten vor einiger Zeit damit angefangen, für Kirchenkonzerte in der Region Instrumentalensembles zu organisieren und zum Beispiel Chöre zu begleiten." Im Anschluss an die geistlichen Konzerte, so Johanna Brinkmann, seien sie öfter gefragt worden: "Wie heißt denn eigentlich euer Ensemble?" Darauf hatte die Konzertmeisterin dieser Aufführungen damals noch keine Antwort.

Nun gibt es den Namen, Camerata Gladbach, und auch die Kernbesetzung steht. "Im Wesentlichen gründen wir auf einer Streicherbesetzung, aber natürlich holen wir uns, je nach Bedarf unserer Programme, Bläser und Schlagzeuger dazu", informiert die Konzertmeisterin. Die meisten Musiker kommen aus den Reihen der Niederrheinischen Sinfoniker, dazu gesellen sich einige Freiberufler. "Es sind alles Leute, die schon oft Kammermusik gemacht haben, eben auch in der Kammermusikreihe der Niederrheinischen Sinfoniker", sagt der Solocellist Raffaele Franchini.

Geprobt wird mehr oder weniger regelmäßig im Theater Mönchengladbach, etwa im großen Konzertsaal des Rheydter Hauses. Seit Juni arbeitet die Camerata auf ein konkretes Ziel hin: "Es ist für mich eine besondere Freude, dass Herr Reinhold Richter uns in der St.-Helena-Kirche Rheindahlen Gelegenheit gibt, unser Gründungskonzert zu spielen", verrät Johanna Brinkmann. In dieser Pfarrkirche habe sich eine "sehr hochwertige Konzertreihe etabliert".

Am Sonntag, 16. November, 17 Uhr, gibt die Camerata Gladbach dort ihr Debüt, der Anlass ist ein edler: Seit 30 Jahren hat St. Helena eine hochwertige Seifert-Orgel. Daher wird der musikalische Hausherr, Reinhold Richter, vom Spieltisch aus selbst beim Programm mitwirken.

Entsprechend maßgeschneidert ist das Programm: Zwei Orgelkonzerte, eines in F-Dur stammt aus der Feder Joseph Haydns, das andere schrieb der Schweizer Komponist Paul Huber (1918-2001) im Jahr 1993, sind geplant. Die Lebensdaten Hubers machen es klar: "Wir spielen neben barocker und klassischer Musik auch Werke aus unserer Zeit", informiert Brinkmann.

So folgt am 16. November zum Beispiel das Concerto Funebre für Solovioline (Johanna Brinkmann) und Streicher von Karl Amadeus Hartmann auf Bachs 3. Brandenburgisches Konzert. Dem ernsten Anlass, der 16. November ist Volkstrauertag, entspricht, dass Paul Hindemiths "Trauermusik für Soloviola und Streicher" im Programm ist. Den Solopart spielt Bratschist Albert Khametov.

Jüngeren Datums ist auch die "Suite im alten Stil" von Alfred Schnittke. "Alte Musik mit Moderne zu verbinden ist unser Markenzeichen", fasst die Konzertmeisterin zusammen. Und auch das gehört zur Marke: "Wir spielen im Stehen und ohne Dirigent", erklärt sie.

(RP)
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