Mönchengladbach Neues Gewerbegebiet mit Viersen ist fix

Mönchengladbach/Viersen · Zwischen Mackenstein und der A 52 sollen auf 100 Hektar arbeitsplatzintensive Großbetriebe angesiedelt werden. Das Projekt wurde in den Entwurf des Regionalplans aufgenommen. Allerdings müssen die Flächen noch gekauft werden.

 Die Straße Mackenstein, vom bestehenden und gleichnamigen Gewerbegebiet aus gesehen. Dieses wird nach Süden in Richtung Hardt verlängert.

Die Straße Mackenstein, vom bestehenden und gleichnamigen Gewerbegebiet aus gesehen. Dieses wird nach Süden in Richtung Hardt verlängert.

Foto: Reichartz,Hans-Peter

Dass nördlich und südlich der A 52 gleichzeitig die Korken knallen, war in der jüngeren Vergangenheit beileibe nicht die Regel - das Verhältnis zwischen Viersen und Mönchengladbach war nicht zuletzt angesichts des Minto-Neubaus zeitweise etwas angespannt. Doch spätestens jetzt dürften die atmosphärischen Störungen Geschichte sein. Wie Mönchengladbachs Oberbürgermeister Norbert Bude am Montag mitteilte, werden die beiden Kommunen ein gemeinsames Gewerbegebiet an der Autobahn entwickeln: "Das Vorhaben ist im Entwurf des neuen Regionalplans, der im Juni eingebracht wird, enthalten. Unsere gemeinsamen Bemühungen hatten also Erfolg."

Doch mehr noch. Sogar die Maximalforderung von 100 Hektar, mit denen die beiden Städte eingestiegen waren, wurde angenommen, betonte Dr. Ulrich Schückhaus, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft WFMG. "Das gibt uns die Möglichkeit, dort Bereiche für die Ansiedlung großflächiger Betriebe mit vielen neuen Arbeitsplätzen zu reservieren." Dementsprechend angetan zeigte sich auch Viersens Günter Thönnessen: "Wir wären verrückt gewesen, wenn wir das nicht gemacht hätten. Denn wirtschaftliche Entwicklung endet nicht an der Stadtgrenze."

Das Areal soll südlich an das bestehende Gewerbegebiet Mackenstein andocken und sich über die gleichnamige Straße bis zur A 52 und damit auf Gladbacher Stadtgebiet ziehen. Die Windräder dort stellen keine Behinderung dar, da für Gewerbegebiete weitaus geringere Abstandsregeln gelten als für Wohnbebauung. "Die Voraussetzungen sind dort durch die unmittelbare Nähe zu zwei Autobahnen sehr günstig. Zudem werden dort keine Wohngebiete belastet. Solche Gebiete haben den Vorteil, dass Infrastruktur nicht zweimal geplant werden muss, was ökologisch sinnvoll ist und den Ressourcenverbrauch schont", so Thönnessen.

 Wenn es auf die Baustelle geht - hier ein Foto der vorbereitenden Kanalarbeiten für Santander im Nordpark vom Jahresende 2013 - ist das Geschäft der EWMG zumeist bereits getan.

Wenn es auf die Baustelle geht - hier ein Foto der vorbereitenden Kanalarbeiten für Santander im Nordpark vom Jahresende 2013 - ist das Geschäft der EWMG zumeist bereits getan.

Foto: Detlef Ilgner

Man werde nun eine gemeinsame Gesellschaft gründen müssen, die das Gewerbegebiet steuert und in die Kapital eingelegt werden muss, sagte der SPD-Politiker weiter. "Diese Gesellschaft sollte nicht von einer Stadt dominiert werden, sondern es geht um echte Zusammenarbeit. Gedanken machen müssen wir uns natürlich auch über die Verteilung der Gewerbesteuereinnahmen." Das Projekt sei seiner Meinung nach "ein deutliches Zeichen der sich stetig verbessernden Beziehungen zwischen Mönchengladbach und Viersen". Vertrauen müsse sich durch konkrete Projekte, nicht durch schöne Worte entwickeln - und das Gewerbegebiet sei dazu die optimale Gelegenheit.

Vorbild für das Projekt ist der Regiopark in Güdderath. Das gemeinsame Gewerbegebiet von Gladbach und Jüchen war bereits auf dem Weg zum Rohrkrepierer, bis es sich durch Ansiedlungen von Esprit/Fiege, DHL/Primark und Zalando binnen weniger Jahre zum Vorzeigeobjekt mauserte. Der Zeithorizont für das neue Gewerbegebiet in Mackenstein dürfte ähnlich breit bemessen sein. Denn die bisher landwirtschaftlich genutzten und kleinteilig parzellierten Flächen, die zu dem neuen Gewerbegebiet zusammengeschlossen werden sollen, müssen noch aufgekauft werden. "Vor dem Ablauf von fünf Jahren wird man dort wenig sehen", sagte Schückhaus.

Auch Thönnessen betonte: ""Der Gebietsentwicklungsplan geht von einem Planungsraum von zehn bis 15 Jahren aus, wir werden also nicht übermorgen damit anfangen, Grundstücke zu kaufen."

(erer)
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