Mönchengladbach Die Geschichte der Weberfamilie Sanders geht weiter

Mönchengladbach · Magdlen Gerhards hat den vierten Band ihrer Saga geschrieben. Nach dem Ersten Weltkrieg keimt die Hoffnung. Dann kommt Hitler an die Macht.

 Die Mönchengladbacher Autorin Magdlen Gerhards mit dem vierten Band ihrer Familiensaga, der im Burg-Verlag erschienen ist.

Die Mönchengladbacher Autorin Magdlen Gerhards mit dem vierten Band ihrer Familiensaga, der im Burg-Verlag erschienen ist.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Die Geschichte geht weiter. Magdlen Gerhards hat soeben den vierten Band über die Leinenweberfamilie Sanders vorgelegt. „Aufbruch in eine hoffnungsvollere Zukunft“ ist er betitelt. „Ursprünglich wollte ich nur ein Buch über diese Familie schreiben, daraus wurden jetzt vier – und der fünfte und letzte Band ist bereits in Arbeit“, sagt die Autorin. Ihren Ursprung hat die Erzählung in Waldniel, wo Magdlen Gerhards Ururgroßvater Reiner Waters eine Leinenweberei betrieb. Zwei Aufsätze im Heimatbuch des Kreises Viersen standen der Autorin als Quelle zur Verfügung, deren Jahrgänge 2000 und 2001 eine Abhandlung zur Geschichte der Waldnieler Reiner Waters GmbH von Vera Meyer-Rogmann enthalten.

Im vierten Band geht es um die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Die Frauen, die während des Krieges die Firma geführt haben, werden von den heimkehrenden – traumatisierten – Männern zurück an den Herd verbannt, werden in ihre alten Rollen verwiesen. Dennoch gibt es eine hoffnungsvolle Aufbruchstimmung. Die Frauen haben begonnen sich zu emanzipieren.

In gewisser Weise steht die Romanfolge für die Geschichte der Textilindustrie im Rheinland. „Die Leser erleben die Veränderungen, wenn in der Fabrik von Hand- auf Dampfwebstühle, später auf Elektrowebstühle umgestellt wird“, sagt Magdlen Gerhards. Und die von ihr erschaffenen Figuren erzählen die Zeitgeschichte. „Es passiert sehr viel, manchmal bin ich selbst überrascht, in welche Situationen meine Protagonisten geraten. Meine Figuren entwickeln tatsächlich ein Eigenleben.“

In dem neuen Band sind es die Sanders-Frauen Lotte und Anna, die ohne ihre Männer zurechtkommen müssen. Die Jüdin Anna gerät in Lebensgefahr, und Peter, der Fiesling, treibt weiter sein zerstörerisches Werk, indem er Unfrieden säht.„Der war anfangs so nett, hat sich aber im Laufe der Geschichte zu einem verantwortungslosen Menschen entwickelt. Deshalb lasse ich ihn in diesem Band sterben.“ Die Macht der Autorin.

Magdlen Gerhards, Aufbruch in eine hoffnungsvollere Zukunft, Burg-Verlag, ISBN 978-3-044370-75-0, 12,50 Euro; www.burg-verlag.com

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