Mönchengladbach Neuer Streit in Wanlo

Mönchengladbach · Gegen die Biogasanlage haben sie sich erfolgreich gewehrt, jetzt protestieren sie gegen den Fluglärm, den die Segelflieger verursachen. Angeblich ist dort eine neue Start- und Landebahn geplant. Der Verein streitet das ab.

Wanlo Kaum ist der Streit um die Biogasanlage beendet, droht in Wanlo die nächste Auseinandersetzung. Diesmal geht es um die Lärmbelästigungen, die die Bürger des Dorfes zunehmend vom Segelflugplatz am Rande der Ortschaft erwarten. Einige Wanloer fürchten, dass die Bezirksregierung die Ausweitung des Flugbetriebs genehmigen könnte. Und sie beklagen sich über das Verkehrsaufkommen und den zusätzlichen Fluglärm, der ihnen beim letzten Tag der offenen Tür rund um den Segelflugplatz beschert wurde. Sie fordern gar eine "Null-Toleranz-Grenze".

Den Übereifer bremsen

Michael Kalkreuth will den — wie er sagt — Übereifer einiger Wanloer Bürger bremsen. "Wir haben den Eindruck, dass es bestimmte Kräfte gibt, die sich nach der erfolgreichen Abwehr der Biogasanlage nun auf den nächsten ,Feind' stürzen wollen", sagt der Vorsitzende des Vereins für Luftfahrt Mönchengladbach, Rheydt und Umgebung. "Die Angriffe auf den Segelflugplatz in Wanlo sind nicht gerechtfertigt." Das Gerücht kursiert, der Verein wolle aus dem bisherigen Segelfluggelände einen Motorflugplatz machen. "Das stimmt nicht", sagt Michael Kalkreuth. "Es ist auch nicht geplant, eine Asphaltbahn zu bauen."

Es sei aber sicherlich richtig, dass der Verein das Ziel verfolge, den Segelflugsport im vollen Umfang auszuüben. "Das bedeutet auch, Segelflugzeuge mit Motorkraft, im Eigenstart oder hinter einem motorgetriebenen Luftfahrzeug in die Luft zu bekommen", sagt er. " Da es heute möglich ist, auch mit Ultraleichtflugzeugen Segelflugzeuge in die Luft zu schleppen, möchten wir gerade diese Technik nutzen. Im Prinzip reicht uns, eines dieser Ultraleichtflugzeuge in Wanlo, um die Segelflugzeuge — neben dem Antrieb mittels Winde — in die Luft zu bekommen."

Auf der Jahreshauptversammlung der Dorfinteressengemeinschaft (DIG) Wanlo war das Thema diskutiert worden. Der Vorsitzende der DIG, Reinhold Giesen, sagt: "Ich habe dafür plädiert, dass wir uns mit dem Vorstand des Segelflugvereins zusammensetzen und uns austauschen." Denn so ganz genau sei auch er nicht darüber informiert, welche Anträge der Segelflugverein — immerhin schon vor fünf Jahren — in Düsseldorf gestellt habe. Der Segelflugverein sei einer von vielen Wanloer Vereinen. "Und er bringt sich ins Dorfleben ein wie die anderen auch", sagt Giesen. "Wir müssen uns an einen Tisch setzten, uns gegenseitig zuhören und uns aufklären lassen, wie es auf dem Gelände weiter gehen soll."

Auf der Versammlung der DIG hatte der Vorsitzende eindringlich gewarnt: "Es macht keinen Sinn. jetzt gegen alles zu sein. Dann sind wir bald ein totes Dorf."

(RP)
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