Mönchengladbach Neue Kunstparty mit Hä?-Effekt in der Gladbacher Altstadt

Mönchengladbach · Ein bisschen verrückt wirken die drei jungen Frauen aus dem Offenen Atelier schon, wenn sie von ihrer unkommerziellen und unkonventionellen Kunstparty "CAALAPP" sprechen.

Dieses "Kunstwort" steht für "Crank Anonyme Artist Live Art Performance Party", wie Germanistik- und Pädagogikstudentin Lisa Dünnwald aufschlüsselt. Die Idee hat sie mit Janina Trienekens (Studentin der Kunstgeschichte) und Rubina Schäfer (Oberstufenschülerin) entwickelt. Was dieses Wortungetüm meint, lässt sich noch am leichtesten verstehen, wenn man es von hinten nach vorn betrachtet: Die drei veranstalten eine "Party", in der "Art Performance", also künstlerische Darbietungen, live präsentiert werden.

Sie nennen sich "Anonyme Artists" (anonyme Künstler), und die ganze Kunstparty steht unter dem Motto "Crank", was im Englischen so viel wie "Spinner", "Sonderling" bedeutet. Zwei CAALAPPs gab es bereits im Innenhof der Kunst- und Kulturinitiative Offenes Atelier an der Waldhausener Straße.

Weitere CAALAPPs seien in Vorbereitung. Der Eintritt wird wieder frei sein. "Wir haben zweimal die Rückmeldung bekommen", dass solche Kunstpartys in Berlin, Hamburg oder Paris nichts Ungewöhnliches seien, aber so etwas in Mönchengladbach bis jetzt noch nicht da war", erinnert sich Trienekens.

Gäste arbeiten selbst künstlerisch

Was passiert denn auf den "kranken Kunstpartys?", mag man sich fragen. "Neben der Performance von uns kann jeder Gast selbst künstlerisch experimentieren. Der Fotograf des Offenen Ateliers, Martin Müllner, hat zum Beispiel bei einer CAALAPP Fotoexperimente mit Gästen gemacht.

Außerdem haben wir Livemusik, und es werden T-Shirts bedruckt", erzählt Rubina Schäfer, und Lisa Dünnwald fügt hinzu: "Die Gäste können auch bei anderen Performances mitmachen: Beim letzten Mal konnten sie Papierwale mit Schriftzügen wie ,Lieblos-Wal' oder "Entscheidungs-Wal" schreddern."

"Gegenwartskunst muss man nicht unbedingt verstehen, sondern fühlen können", erläutert Kunstgeschichtsstudentin Janina Trienekens, "wir wollen eine alternative Annäherung an Kunst ermöglichen." Und die Poetry Slammerin Rubina Schäfer ergänzt: "Wir wollen einen ,Hä?-Effekt' und den Leuten die Gelegenheit geben, etwas nicht zu verstehen und so einen anderen Blickwinkel zuzulassen."

Die nächste CAALAPP ist am 9. September ab 21 Uhr, die Performance findet um 24 Uhr statt.

Ort: Offenes Atelier Mönchengladbach, Waldhausener Str. 14-16; Informationen im Internet: www.offenes-atelier-mg.net

(af)
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