Mönchengladbach Neue Gastronomie im Haus Caspers

Mönchengladbach · Haus Caspers hat einen neuen Eigentümer. Ein Gastronom, der in der Mönchengladbacher Clubszene kein Unbekannter ist, hat das Traditionshaus an der Ecke Waldhausener Straße Aachener Straße gekauft.

 Der Installateur arbeitet bereits im Haus Caspers.

Der Installateur arbeitet bereits im Haus Caspers.

Foto: Detlef Ilgner

Das mehr als 300 Jahre alte Haus, das von der Stadtsparkasse Mönchengladbach zwangsverwaltet wurde, wird derzeit aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Bis Anfang 2008 hatten Jochen Altmeyer und Guido Kreuder das Haus als "Stainer's" geführt — sieben Jahre. Schon 2006 hatten die Eigentümer, Hella und Heinz Caspers, die Immobilie, in der sie 60 Jahre lang das "Caspers im Grünewald" unterhalten hatten, aufgeben müssen.

Fehlende Koordination

Bezirksvorsteher Nord, Reinhold Schiffers, hat vor ein paar Tagen nur per Zufall mitbekommen, dass sich im Haus Caspers etwas tut. "Ich habe den Flyer einer Mönchengladbacher Installationsfirma an der Fassade entdeckt und nachgefragt", sagt er. So sehr er sich darüber freue, dass in dieses traditionsreiche Haus wieder Leben einziehen soll, so sehr ärgert ihn die fehlende Transparenz und Koordination. "Ich hätte schon erwartet, dass ich als Bezirksvorsteher informiert werde."

Noch wichtiger findet er, dass die Betreiber des "Altstadt-Labors", in der die städtischen Gesellschaften EWMG und WFMG sowie Politik und private Initiativen gemeinsam an einem neuen Konzept für die Waldhausener Straße arbeiten, informiert würden. "Da gibt es schon viele konkrete Ideen, und Haus Caspers steht an besonders exponierter Stelle." Der Bezirksvorsteher wird sich mit dem neuen Eigentümer der Immobilie in Verbindung setzen. "Auch für ihn wird die Zusammenarbeit mit dem Alststadt-Labor sinnvoll sein."

Das Haus Caspers wäre vor ein paar Jahren beinahe wegen Baufälligkeit abgerissen worden. Das hatte die Altstadtinitiative verhindert. Helmut Hormes, früherer Beigeordneter der Stadt, hatte die Fassade als "identitätsstiftend für die Altstadt" bezeichnet. In der Tat schrieb das Haus am Grünewald ein großes Stück Mönchengladbacher Gastronomie-Geschichte. Während sich die Nachbarschaft an der Vergnügungsmeile drastisch und nicht immer zum Vorteil veränderte, hielten die Caspers mit Restaurant, Kneipe und Biergarten ihr hohes Niveau. Allerdings hatte die letzten Pächter die extreme Baufälligkeit der Immobilie beklagt.

In welchem Umfang der neue Eigentümer die Schäden beheben wird, wie lange er dafür benötigt und wann die neue Gastronomie einziehen soll, wurde gestern nicht bekannt.

(RP/rl)
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