Mönchengladbach Neue Drehscheibe für Busse

Mönchengladbach · Der zentrale Omnibusbahnhof in Rheindahlen hat seinen Betrieb aufgenommen - nach fünf Monaten Bauzeit und Baukosten in Höhe von einer Million Euro. Insgesamt acht Linien halten ab sofort an der Hilderather Straße.

 Geprüft und für gut befunden: die Delegation rund um Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners (Mitte) und Gregor Bonin, Beigeordneter für Planen, Bauen, Mobilität und Umwelt (3. v. r.), beim Ortstermin gestern am ZOB.

Geprüft und für gut befunden: die Delegation rund um Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners (Mitte) und Gregor Bonin, Beigeordneter für Planen, Bauen, Mobilität und Umwelt (3. v. r.), beim Ortstermin gestern am ZOB.

Foto: Detlef Ilgner

Die ersten Busse fahren. Nach fünf Monaten Bauzeit und Kosten von 991.000 Euro ist der Umbau des Haltepunktes Hilderather Straße in Rheindahlen zum Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) abgeschlossen. "Mit der Umgestaltung sind die Busse an diesem wichtigen Knotenpunkt jetzt barrierefrei, komfortabel und sicher zu erreichen - und auch das Umsteigen wird leichter", sagt Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners.

Die Stadtbuslinien 4, 15, 17 und 26, die Schulbuslinie 27, der Schnellbus SB81 und die beiden Nachtexpresslinien NE4 und NE5 fahren fortan also wieder den gewohnten Linienweg. Gleiches gilt für die Einsatzfahrten der Linie 17 zu den Heimspielen der Borussia. Die während der Bauzeit eingerichteten Ersatzhaltestellen werden damit nicht mehr angefahren. Die ursprünglichen Haltepunkte auf der Erkelenzer Straße (Haltestelle Industriehof) bleiben aber weiterhin bestehen.

Der ZOB an der Hilderather Straße gilt als wichtiger Knotenpunkt für die Linien zwischen den im Südwesten der Stadt gelegenen Vororten, zu den Zentren in Rheydt und Gladbach sowie nach Wegberg und Erkelenz. "Eine starke Verbindung bedeutet auch starke Stadtteile", sagt Gregor Bonin, Beigeordneter für Planen, Bauen, Mobilität und Umwelt. Auch weil die Zukunft noch stärker als bisher dem ÖPNV gehören werde. 85 Prozent der Baukosten sind vom VRR gefordert, die auf die Stadt entfallen also Kosten in Höhe von 150.000 Euro. "Wer die Situation hier vorher kannte, weiß, dass wir dadurch aber eine Menge gewonnen haben", sagt OB Reiners.

Zwar ist noch nicht alles am neuen ZOB fertig - einige Fahrplankästen hängen noch nicht, eine Haltestelle ist noch umzäunt, der Container für die Busfahrer kommt auch noch arg trist daher - dennoch hat sich in den vergangenen Monaten einiges getan, wie Wolfgang Opdenbusch, Geschäftsführer der NEW mobil und aktiv, erklärt. Elektronische Fahrgastinformationen sollen dafür sorgen, dass Ankunfts- und Abfahrtszeiten an allen Bussteigen angezeigt werden können. Die neuen großen Wetterschutzschirme mit Seitenwänden und Sitzmöglichkeiten sind gar nicht neu - sie standen früher am Marienplatz in Rheydt, anzusehen ist es ihnen aber nicht.

Wirklich neu sind die Ständer, an denen insgesamt 20 Fahrräder Platz finden. Angrenzend an den neu angelegten Kreisverkehr gibt es nun fünf Bushaltestellen, auch die gesamten Nebenanlagen wurden erneuert. Der Kreisverkehr ist für den Durchgangsverkehr im übrigen streng genommen sinnlos - es sei denn, Autofahrer haben sich verfahren und wollen wenden. Er dient eigentlich nur zur fließenden Abfahrt der Busse in alle Richtungen. Die Haltestellen sind so angeordnet, dass sich die Busse dabei nicht in die Quere kommen sollen, wie Frank Gauch vom Fachbereich Tiefbau und Stadtgrün erklärt.

Für einen bequemeren Einstieg der Fahrgäste sorgen Bordsteinabsenkungen und Busbordsteine, Sehbehinderte können sich den Fahrplan auch ansagen lassen. Beim Testbetrieb vor 14 Tagen sind die Haltestellen extra noch einmal auf ihre Behindertenfreundlichkeit getestet worden - mit zufriedenstellendem Ergebnis, wie es heißt. "Für die Neugestaltung dieser zentralen Drehscheibe waren Komfort und Verkehrssicherheit zwei zentrale Kriterien. Durch die drei gesicherten Querungsstellen zwischen den Bussteigen und die Geschwindigkeitsreduzierung im Bereich des ZOB auf Tempo 30 ist hier ein besonders hohes Maß an Verkehrssicherheit gegeben", sagt Bonin.

Einige Anwohner wünschen sich derweil, dass die Tempo-30-Zone noch ausgeweitet wird. Das nehmen die Verantwortlichen beim Ortstermin genauso mit wie eine mögliche Gestaltung des neuen Kreisverkehrs. Der ist nämlich noch - sagen wir - ein wenig kahl.

(lukra)
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