Familienbewusste Personalpolitik ist Katrin und Ralph Hoppen sehr wichtig. Die Geschäftsführer der Firma Hoppen Innenausbau arbeiten wirtschaftlich, wollen aber gleichzeitig ihre Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen binden. Neben gezielten Maßnahmen im Bereich Gesundheitsförderung und Arbeitsplatzumgestaltung geben sie qualifizierten Mitarbeitern eine Chance zum Wiedereinstieg in ihren Job. So werben sie nicht nur mit dem Erfolgsfaktor Familie, sondern praktizieren das auch.

Torsten Schiller (26) ist alleinerziehender Vater zweier Kinder und absolviert derzeit seine Ausbildung im Familienbetrieb Hoppen. Zwei Jahre war er auf der Suche nach einem passenden Job, bei dem er Familie und Arbeit miteinander vereinbaren kann. Bei Ralph und Katrin Hoppen ist er schließlich fündig geworden. Sie ermöglichen es Torsten Schiller unter anderem, dass er seine Kinder pünktlich von der Kindertagesstätte abholen kann.

Büroleitung Sabine Strömer ist auch alleinerziehende Mutter. Sie ist schon rund acht Jahre im Unternehmen beschäftigt und fühlt sich sehr wohl. Die zweifache Mutter konnte damals keine Vollzeittätigkeit aufnehmen und suchte nach einem Arbeitgeber, der Verständnis für ihre Situation hatte. Gemeinsam mit Katrin Hoppen fand sie eine passende Lösung.

Familie und Job

"Die Arbeit hier kommt mir sehr entgegen. Wenn mal etwas mit meinen Kindern ist, dann wird das hier zu keinem Problem gemacht", betont Sabine Strömer. "Die skandinavischen Länder machen es uns schon seit Jahren vor, wie man vorbildliche Familienpolitik in Unternehmen betreibt", sagt Geschäftsführerin Katrin Hoppen. Die heutigen Familienstrukturen seien andere, als noch in dem meisten Köpfen der Arbeitgeber verankert.

Aus diesem Grund engagiert sich Katrin Hoppen in Mönchengladbach für das "Netzwerk W". Das "W" steht für den Wiedereinstieg. Ziel ist es, Unternehmen für familienbewusste Personalpolitik zu sensibilisieren. So hält die 46 Jahre alte Geschäftsfrau und Mutter zweier Kinder Vorträge in Firmen und zeigt Lösungsansätze für den Wiedereinstieg von Frauen auf. Laut Katrin Hoppen gibt es viele qualifizierte und motivierte Frauen auf dem Arbeitsmarkt, die keine Anstellung finden, weil es an flexiblen Arbeitszeiten oder Kinderbetreuung mangelt. Das Netzwerk W spricht Unternehmen gezielt an und bietet Firmen bedarfsorientierte Hilfe. Das nächste Projekt, das Katrin Hoppen als Vertreterin der Wirtschaftsförderung für das Netzwerk W mitgestaltet, ist die Veranstaltung "Bahnhof für Wiedereinstieg".

Hierzu werden für März des kommenden Jahres Unternehmer, Arbeitgeber und motivierte Arbeitnehmer aus der Region sowie Akteure des Netzwerk W in das Haus Erholung an der Abteistraße eingeladen. "Ziel ist es, die Wiedereinsteiger mit den Firmen und dem Netzwerk zusammenzubringen", sagt Katrin Hoppen. Familienfreundlichkeit soll den Standort Mönchengladbach attraktiver machen, Wettbewerbsvorteile steigern und den Nachwuchs sichern.