Nehmen Se doch einfach die Blechtür

Itzehoe grüßt mit dem Ortseingangsschild "Die Einkaufsstadt" - wie wahrscheinlich etwa 234 andere deutsche Städte auch. Dieser Tage trifft der Slogan aber zu wie sonst nie: Heute eröffnet eine Supermarktkette namens Frauen ("Ohne Frauen geht's nicht!") einen neuen Super-Edeka im Ort, und Aldi einen neuen Wundermarkt mit ganz viel Klimbim. Nimm dies, Minto!

Was mir Google auf der Suche nach einem Supermarkt nicht sagte: dass Aldi dafür zwei alte Märkte schließt - in denen ich gestern einkaufen wollte, auf der Suche nach einer Suppenkonserve. Auf der Suche nach einer Alternative wies mir die Suchmaschine den Weg zum Marktkauf, weil Frauen noch nicht geöffnet hat. Nur: Marktkauf scheint keinen richtigen Eingang zu haben. Es liegt in einem Einkaufszentrum, und man fährt von der Tiefgarage die Rolltreppe bergauf, wie ich später herausfinden sollte. Ich bin aber nur zu Fuß unterwegs, und ein offenkundiges Eingangsportal war nirgends zu finden. Und so stand ich an der richtigen Adresse unter einer Brücke aus Glas des Einkaufszentrums und suchte den Marktkauf-Eingang. "Nehmen Se die Blechtür. Da geht's rein", riet ein Nordlicht. Einkaufsstadt geht auch dezent.

Itzehoe will übrigens auch das Wasser zurück in die Stadt holen und die dadurch attraktiver machen. In den 70ern wurde die Störschleife zurückgebaut, jetzt gibt's die Reste nur noch unterirdisch. Fluss unterirdisch, Fluss wieder ins Stadtbild zurückholen, Stadt soll attraktiver werden - hallo Gladbach?

ANDREAS GRUHN

(RP)
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